Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN.
Psalm 40,5
Die Hoffnung ist ein ganz besonderes Wesen. Mal ist sie sehr kräftig und widerstandsfähig. So hofften die Israeliten jahrzehntelang auf die Ankunft im gelobten Land bzw. auf die Rückkehr ins gelobte Land. Dann kann die Hoffnung allen Anfeindungen widerstehen. Sie gibt Mut und Kraft.
Manchmal aber ist die Hoffnung nur ein winziges kleines Pflänzchen oder auch nur ein Hauch. Eine schlimme Diagnose oder ein schlechter Behandlungsverlauf bringen die Hoffnung fast zum Verschwinden. Dabei wäre es doch gerade dann wichtig, sich an der Hoffnung festhalten zu können.
Ich glaube, mit der Hoffnung ist es wie mit dem Glauben. Wir können sie nicht selber schaffen. Wir können sie uns nicht verdienen, wir können sie uns nicht erarbeiten. Sie wird uns geschenkt. Deswegen ist es wohl Quatsch, mit sich selbst zu hadern, wenn die eigene Hoffnung kleiner wird.
Was aber bleibt, wenn der letzte Hoffnungsfunke innerlisch zu erlöschen droht? Es bleibt, die eigene Hoffnungslosigkeit im Gebet vor Gott zu bringen. „Ich habe kaum noch Hoffnung, Herr. Aber ich brauche sie so sehr. Und ich kennen jemanden, der / die sie noch viel mehr braucht.“
Wie es auch mit dem Glauben ist, so ist es mit der Hoffnung. Wir können sie nicht erwarten, aber wir können darauf hoffen. Und das hat zum Glück aber so gar nichts mit Verstand, Wissen, Abwägung, Diagnosen, etc. zu tun. Hoffen auf Hoffnung, Hoffen auf Hoffnung verschenkende Liebe, Hoffen einfach auf Gott. So heißt es in einem wirklich schönen kleinen Lied aus Taizé: „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“
Guter Vater!
Bitte schenke mir immer wieder neu Hoffnung. Sei du bei denen, die im Moment verzweifelt gegen eine Krankheit kämpfen. Amen.
Unser Herr kommt wieder!
Als der Missionar und Afrikaforscher David Livingstone (1813-1873) zum zweiten Mal mit seiner Trägerkolonne aus dem Stamm der Makololo Afrika durchzogen hatte, ging ihm das Geld aus. Mit dem Rest der Tauschwaren gelang es ihm, einen Häuptling am Sambesi dazu zu bewegen, für seine dreihundert Männer zu sorgen, bis er aus England zurückgekehrt sei, wo er neue Mittel sammeln wollte. Den Makololo-Leuten aber versprach er, so schnell wie möglich wiederzukommen und sie dann mit einem großen Schiff in ihre Heimat (Sansibar gegenüber) zurückzuführen.
Livingstone reiste ab. Bald schon erhob sich der Spott der Sambesi-Leute: »Meint ihr, der weiße Mann wird je wiederkommen? Wo ist ein Weißer, der für Schwarze Zeit und Geld opfert?«
Die Makololo antworteten: »Ihr kennt unseren Vater nicht! Sein Leben würde er für uns lassen! Er kommt gewiss wieder und bringt uns dann nach Hause!«
Ein Jahr verging. Etliche Makololo wurden krank und starben. Das zweite Jahr verstrich. Die Sambesi-Leute höhnten lauter und lauter. Die Makololo-Leute aber blieben um so fester dabei: »Er wird ganz gewiss wiederkommen!«
Und tatsächlich. Eines Tages hörte man in der Ferne ein Brausen und Rauschen und ein Getöse unbekannter Art. Alles rannte zum Fluss hinunter. Prustend und schnaubend kam ein großes Dampfschiff heran, das erste, das den Sambesi befuhr. Mit dem lauten Jauchzer: »Unser Vater! Unser Vater!« warfen sich die Makololo ins Wasser, kletterten an Bord und fielen dem treuen Mann um den Hals.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause