Denn der HERR hatte sie fröhlich gemacht.
Esra 6,22
Das Buch Esra ist voller Jubel. Das Volk Israel kommt aus der Gefangenschaft frei. Es darf nach Hause zurückkehren. Und noch besser: Es darf den Tempel wieder aufbauen. Und noch besser: Es bekommt alle Gegenstände aus dem Tempel, die Nebukadnezar geraubt hatte wieder zurück. Kein Wunder, dass die Israeliten fröhlich waren. Geschichtlich gesehen veränderte sich die Situation in Babylon: Es kam zu einem Machtwechsel im vorderen Orient. Die Herrschaft der Babylonier endete, da sie von den Persern besiegt wurden. Und diese erlaubten die Rückkehr nach Jerusalem und den Bau des neuen Tempels.
Fröhlich sein. Die Menschen werden gejubelt haben als sie von ihrer Freiheit erfuhren. Endlich war die Gefangenschaft vorbei. Ein großer Moment des Glücks. Ein Moment, in dem das Glück einen Menschen völlig ausfüllt.
Solche Momente erleben auch wir, aber die Momente des großen Glücks sind sehr selten: Das bestandene Examen, die Hochzeit, die Geburt der Kinder, der Weltmeistertitel der Nationalmannschaft, und, und, und … Von solchen Momenten können wir lange zehren. Sie hallen in uns nach.
Und doch brauchen wir auch die kleinen Momente des Glücks. An der Kyburg-Grundschule sind wir jetzt über den Schulhof gelaufen und haben schöne Dinge der Schöpfung gesucht. Uns sind viele Blumen, Marienkäfer, Tannenzapfen, Steine, Blüten Blätter, Gräser aufgefallen, an denen wir sonst vorbei gegangen wären.
Oft müssen wir nach den kleinen Glücksmomenten sehen und sie entdecken. Denn auch sie geben eine Menge Kraft. Und sie gibt es jeden Tag und daher können wir jeden Tag aus ihnen Kraft schöpfen. Die großen Glücksmomente gibt es nur sehr selten.
Guter Vater!
Lass mich auch die kleinen Glücksmomente wertschätzen. Amen.
Die Geschichte von der Frau, die sehr alt wurde, weil sie die Momente des Glücks nicht vergessen hatte
Sie verließ niemals das Haus, ohne sich vorher eine Hand voll Glassteinchen einzustecken. Sie wollte die schönen Momente des Tages bewusst wahrnehmen, um diese besser zählen zu können. Für jede positive Kleinigkeit, die sie während des Tages erlebte (z. B. ein lustiges Schwätzchen, strahlende Kinderaugen, ein gutes Essen) und für alles, was die Sinne erfreute, ließ sie ein Glassteinchen von der rechten in die linke Jackentasche gleiten. Manchmal waren es gleich zwei oder drei. Abends zu Hause zählte sie dann die Glassteinchen aus der linken Jackentasche. Sie zelebrierte die Minuten. Sie führte sich dann vor Augen, wie viel Schönes und Gutes ihr an diesem Tag begegnet war. Sie freute sich und dankte ihrem Schöpfer. Und sogar dann, wenn sie nur ein Glassteinchen zählen konnte, war es ein gelungener Tag – ein Tag, an dem es sich zu leben gelohnt hatte.
www. familienpastoral.bistumlimburg.de/fileadmin/redaktion/KJF/Familienpastoral/bilder/Familienzeit/Kess/Dankbarkeit.pdf
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause