Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der HERR, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?
Hesekiel 18,23
Ein bestimmtes Handeln oder auch Nichthandeln zieht eine Strafe nach sich. So funktioniert das Denken im alten Israel. Man nennt dies einen „Tun-Ergehen-Zusammenhang“. Ein besonders drastisches Beispiel ist die Sintflut, bei der fast die gesamte Menschheit wegen des unsittlichen Verhaltens ausgelöscht wird. Die Propheten Jesaja, Jeremia und Hesekiel warnen die Israeliten immer wieder davor, von Gott abzurücken.
Hier aber in der Tageslosung kommt eine andere Seite Gottes zum Vorschein. Er wartet auf die Umkehr der und des Menschen. Denn eigentlich hat Gott gar kein Interesse am Tod der Menschen. Endgültig deutlich wird dies beim Tod seines Sohnes, der für die Menschen die Strafe auf sich nimmt.
Ich glaube dennoch, dass unser Handeln eine direkte Auswirkung auf unser Leben hat. Es gibt einen Zusammenhang zwischen Tun und Ergehen. Ich brauche keine Angst zu haben, dass Gott mich straft, wenn ich mein Leben ohne ihn lebe. Aber ich glaube fest daran, dass ich dann eine Menge an Lebensfreude und Lebensqualität einbüßen würde.
Wenn ich mein Leben unter den Dreiklang stelle: „Liebe deinen Gott, deinen Nächsten und dich selbst“, dann wird Gott mir helfen, ein reiches und erfülltes Leben leben zu können. Natürlich gehören zu diesem Leben auch schwere Zeiten und Schicksalsschläge dazu. Ein Leben ohne sie gibt es nicht. Aber gerade in diesen schweren Zeiten bin ich nie auf mich alleine gestellt. Ich kann mich stets darauf verlassen, von Gott getragen und unterstützt zu werden. Warum sollte ich freiwillig darauf verzichten?
Guter Vater!
Danke, dass du mein Leben reich machst. Amen.
Erfüllte oder verlorene Zeit
In Salo am Gardasee liegt dicht am Ufer eine alte, niedrige Weinschenke. Über der Eingangstür steht auf einem Gasthausschild eine seltene Überschrift, aus der tiefer Ernst und grimmiger Humor zugleich sprechen: „AI tempo perduto!" „Zur verlorenen Zeit!" Müsste man nicht über manches Haus, manchen Abend, manches Vergnügen, manche Begegnung und manches Leben schreiben: Zur verlorenen Zeit?!
Wir vertändeln die Zeit wie wertlosen Kram. Wir verspielen die Zeit bei der Suche nach Glück und Freude. Wir vertreiben die Zeit, weil sie uns langweilt. Wir schlagen die Zeit tot wie einen Gegner. Und wenn sie dann vorbei ist, möchten wir sie noch einmal haben. Und wenn dann am Ende über unserem ganzen Leben steht: Zur verlorenen Zeit?
Gott möchte, dass unser Leben erfüllte Zeit, gefundene Zeit, sinnvolle Zeit ist.