Mit deinen Händen hast du mich gestaltet; HERR, hilf mir, deinen Willen zu verstehen!
Psalm 119, 73
Ich finde dieses Psalmwort nach wie vor hochaktuell. „Hilf mir, deinen Willen zu verstehen!“ Ja, es ist nicht leicht, den richtigen Weg zu finden. Und dies gleich in zweifacher Weise: Zum einen mein konkretes Verhalten im Alltag und zum anderen meinen eigenen Weg des Lebens.
Oft stehen wir im Alltag vor vielen Fragen, was richtig und gut ist zu tun. Wir begegnen anderen Menschen, wir sind vor ganz unterschiedliche Herausforderungen gestellt. Wie verhalte ich mich richtig in der Schule oder am Arbeitsplatz? Wie begegne ich meinem Nachbarn? Wo ziehe ich eine Grenze, wo kann ich zusagen? Was ist richtig und was ist falsch?
Und das Zweite ist mein eigener Weg. Auch da stellen sich Fragen an unser Leben: Wo, guter Gott, willst du mich haben? Was ist dein Angebot für mein Leben? Wo werde ich gerade gebraucht?
„Es bleibt aktuell: „Hilf mir, Herr, deinen Willen zu verstehen!“ In Psalm 119 sind es die vielen Regeln und Gebote, die den Beter ins Zweifeln kommen lassen und unsicher machen. Heute sind es vielleicht fehlende Erfahrung, fehlende Vorbilder.
Der Psalmbeter kann uns trotzdem zum Vorbild werden. Natürlich spreche ich mit Freunden zu den Themen „Was will Gott von mir?“ „Was ist gut zu tun?“ Wir reden darüber in der Familie und suchen nach Antworten. Und wir können das tun, was der Psalmbeter macht: Gott fragen und bitten. „Gott zeige mir, wo du mich willst! Zeige mir, was richtig und was falsch ist. Und zeige es mir bitte so, dass ich es verstehen und begreifen kann. Dann will ich gerne den Weg der Nachfolge gehen.“
Guter Vater!
Hilf mir, deinen Willen zu verstehen! Amen.
Weil ich ein Leck habe (George Verwe)
Viele Christen haben in dem Wettlauf der Nachfolge einen guten Start, aber dann fallen sie und bleiben irgendwo unterwegs liegen. Der amerikanische Evangelist D. L. Moody (1837-1899) wurde einmal gefragt: “Warum predigen Sie denn dauernd, dass man immer wieder mit dem Heiligen Geist gefüllt werden müsse?” Moody sah den Fragenden an und entgegnete: “Weil ich ein Leck habe.” Und ich kann Ihnen versichern, dass auch ich ein Christ bin, der schwach ist und leckt – aber ich weiß, wo ich wieder auftanken kann. Ständig von neuem mit dem Heiligen Geist gefüllt zu werden, das ist – um den berühmten Ausdruck von Watchman Nee (1903-1972) zu zitieren – das normale Christenleben.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause