Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.
Psalm 91, 1+2
Ein wunderschönes Psalmwort aus dem 91. Psalm. Dieser steht unter der Überschrift „Unter Gottes Schutz“. Und so ist es kein Wunder, dass sich Eltern dieses Wort oft für die Taufe aussuchen und Konfis für die Konfirmation. Die Bilder des Psalms versteht wirklich jede(r): Schirm, Schatten, Burg. Schutz vor Regen, Schutz vor Sonne, Schutz vor Feinden.
Gerade im Moment kann ich die Menschen gut verstehen, die sich nach Schutz sehnen. Irgendwie hat man den Eindruck gewonnen, dass das Leben unsicherer geworden ist. Kriege, rücksichtslose Diktatoren, fliehende Menschen, die Schutz suchen, populistische Politiker, Corona – alles das hat uns ein Stück unsicherer gemacht. Vielleicht ist es nur ein Gefühl und es entspricht nicht den Tatsachen. Aber das Gefühl hat auch ein eigenes Gewicht.
Schutz wird gesucht. Und auf einmal verfangen wieder die ganz einfachen Antworten: Deutschland den Deutschen, Abschiebung, America first, Remigration, härteres Durchgreifen. Schutz wird versprochen ohne dass die kruden Ideen auch nur eine Minichance auf Schutz böten. Leere Worthülsen ohne Verstand, aber mit viel Sprengkraft.
Wo aber finden Menschen Schutz? Zum Beispiel in einer Gemeinschaft. Wer in ihr lebt, z.B. in einer Kirchengemeinde, einer guten Nachbarschaft, der und die wird getragen. Man passt aufeinander auf, kümmert sich umeinander. Und dabei ist es völlig egal, welche Hautfarben Menschen haben und ob sie Kopftücher tragen. Auch die Gemeinschaft mit Gott bietet Schutz durch Gottes Kraft, durch seine Engel und durch zig andere Wege Gottes.
Guter Vater!
Bitte nimm uns hinein in deinen Schutz. Amen.
Die durchschossene Bibel (Frieder Trommer)
«Ich war an der Front«, erzählt ein Soldat. »Wir krochen von Laufgraben zu Laufgraben. Plötzlich fühlte ich einen heftigen Schlag gegen meine Brust und dann einen stechenden Schmerz. Was war geschehen? Wie gewöhnlich trug ich meine Taschenbibel bei mir, und hätte die feindliche Kugel nicht zuerst die Bibel durchschlagen müssen, hätte sie ganz gewiss mein Herz erreicht. Jetzt hatte ich nur eine flache Wunde, die bald wieder heilte. Ich sehe darin eine Fügung Gottes. Diese durchschossene Bibel hat mir nun zweimal das Leben gerettet. Das erstemal, als sie mir den Weg zum Retter zeigte, und das zweitemal, als sie die tödliche Kugel auffing.«
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause