Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang ist mein Name herrlich unter den Völkern.
Maleachi 1,11
Vor genau einem Jahr war ich mit einer Delegation in Namibia. Wer andere Länder bereist, merkt dann oft, wie gut wir es Zuhause doch haben. Die viele Armut und das Elend haben mich wirklich bedrückt. Es war erschreckend zu sehen, wie manche Menschen leben müssen. Und es war hochspannend, eine völlig andere Welt kennenzulernen. Vieles läuft in Afrika einfach völlig anders als bei uns, selbst in Namibia, einem Land mit einer „deutschen“ Geschichte.
Und dennoch gab es in dieser so fremden Welt auch ein Zuhause: Die Gemeinden und Kirchen. Ja, die Gottesdienste sind deutlich lebendiger als bei uns. Es gab mehr Musik, die Posaunen bliesen wie sie nur konnten. Gott wurde lauter gepriesen, die Menschen waren meist schicker angezogen als bei uns. Auch die Talare waren farbenfroher. Und dennoch bei allen Unterschieden: Wir beteten zum gleichen Gott. Wir loben ihn, bitten ihn, klagen ihm. Ich fühlte mich Zuhause – auch in der Fremde.
Und so spürten wir auch zu den Menschen eine Verbundenheit durch unseren Glauben. Zwar sind unsere Lebensbedingungen völlig unterschiedlich. Und doch sind wir neben den vielen menschlichen Verbundenheiten auch durch den Glauben an Jesus Christus geprägt. Er steht im Mittelpunkt unseres Glaubens.
Im christlich-islamischen Dialog merken wir immer wieder, wie ähnlich unser Glaube ist. Auch hier verbindet uns die Religion eher als dass sie uns trennt. Islam und Christentum sind keine Gegner, sondern eher historisch gewachsene sehr miteinander verwandte und verwobene Religionen. Wir kommen sehr gut miteinander aus, schätzen und achten uns in diesem Dialog sehr.
Ist es nicht verrückt, dass es dann auf dieser Welt so viel Streit und Krieg gibt?
Guter Vater!
Hilf uns, gemeinsam gute Wege zu finden. Amen.
Sollen wir diese Welt lieben? (Hanns Dieter Hüsch)
Bedenkt, dass jetzt um diese Zeit der Mond die Stadt erreicht.
Für eine kleine Ewigkeit sein Milchgebiss uns zeigt.
Bedenkt, dass hinter ihm ein Himmel ist,
den man nicht definieren kann. Vielleicht kommt jetzt um diese Zeit
ein Mensch dort oben an.
Und umgekehrt wird jetzt vielleicht
ein Träumer in die Welt gesetzt.
Und manche Mutter hat erfahren,
dass ihre Kinder nicht die besten waren.
Bedenkt auch, dass ihr Wasser habt und Brot,
dass Unglück auf der Straße droht
für die, die weder Tisch noch Stühle haben
und mit der Not die Tugend auch begraben.
Bedenkt, dass mancher sich betrinkt,
weil ihm das Leben nicht gelingt,
dass mancher lacht, weil er nicht weinen kann.
Dem einen sieht man's an, dem ändern nicht.
Bedenkt, wie schnell man oft ein Urteil spricht.
Und dass gefoltert wird, das sollt ihr auch bedenken.
Gewiss ein heißes Eisen, ich wollte niemand kränken,
doch werden Bajonette jetzt gezählt, und wenn eins fehlt,
es könnte einen Menschen retten,
der jetzt um diese Zeit in eurer Mitte sitzt,
von Gleichgesinnten noch geschützt.
Wenn ihr dies alles wollt bedenken,
dann will ich gern den Hut, den ich nicht habe, schwenken.
Die Frage ist, die Frage ist, sollen wir sie lieben, diese Welt?
Sollen wir sie lieben?
Ich möchte sagen, wir wollen es üben.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause