Gott hat nämlich seinen Sohn nicht zu den Menschen gesandt, um über sie Gericht zu halten, sondern um sie zu retten.
Johannes 3,17
Jesus kommt ins Gespräch mit Nikodemus, einem der führenden Juden zu seiner Zeit. Er ist Mitglied des Hohen Rates. Der Hohe Rat war in der Lage, Gesetze zu verfassen und Gericht zu halten. Nikodemus war also ein sehr einflussreicher Mann. Im Gespräch mit Jesus bekennt er, dass er glaubt, Jesus sei von Gott gesandt. Solche Wunder könne er sonst nicht vollbringen. Allerdings versteht er nicht, was Jesus meint, wenn er sagt: „Menschen werden durch den Geist Gottes neu geboren.“ „Wir sind doch schon alt, wie können wir neu geboren werden?“
Was aber Jesus damit sagen möchte, ist, dass durch den Glauben an Jesus Christus, durch den Glauben an Gott, sich der ganze Mensch verändert. Der Glaube betrifft nicht nur einen kleinen Teil des Lebens. Der Glaube betrifft das ganze Leben. Und dies gilt nicht nur für den oder die Einzelne, sondern für alle Menschen. Daher auch der Satz der Tageslosung. Gott will die Menschen nicht verurteilen, sondern retten.
Für einen gläubigen Juden war dies eine wirkliche Herausforderung. Sein Denken kreiste darum, die vielen verschiedenen Gebote und Regeln einzuhalten, die das Judentum in der Thora, den fünf Büchern Mose, entdeckte. Rettung also war die Folge eines richtigen Verhaltens.
Das steht im völligen Gegensatz zu Jesu Anschauung: Durch den Geist Gottes wirst du ein neuer Mensch, Du wirst neu geboren und alles in dir richtet sich neu aus. Es sind nicht deine Werke und Taten, die dich retten. Es ist die Annahme der Liebe Gottes. Bis heute sind diese Sätze Jesu eine Herausforderung. Ich bin geliebt und muss es mir nicht erst verdienen.
Guter Vater!
Hilf mir, deine Liebe anzunehmen. Amen.
Die beste Parole
In der Millionenstadt Tokio stromert ein kleiner Junge frierend und bettelnd durch die Straßen. Er spricht einen Europäer an und bittet um eine Gabe. Der nennt ihm eine Adresse, beschreibt ihm das Haus und sagt: „Wenn man dir öffnet, sagst du: Johannes drei, Vers sechzehn'." Der Junge wundert sich, aber er rennt los. Unterwegs murmelt er vor sich hin: „Johannes drei, Vers sechzehn!" Er findet die Straße und das Haus, klopft an, und auf die Frage, was er wünsche, sagt er: „Johannes drei, Vers sechzehn!" Der Junge wird hereingebeten, bekommt ein warmes Bad, neue Kleidung und ein gutes Essen. Als der Junge überglücklich das Haus verlässt, denkt er noch immer an die wunderbare Parole: Johannes drei, Vers sechzehn. In Gedanken versunken rennt er auf die Straße und wird von einem Auto angefahren. Bewusstlos wird er ins Unfallkrankenhaus gebracht. Die Ärzte und Schwestern kämpfen um sein Leben. Er sagt nur immer wieder: „Johannes drei, Vers sechzehn!" Schließlich geben die Schwestern auf und schreiben auf die Tafel über seinem Bett: „Name: Johannes drei, Vers sechzehn". „Du bist geliebt. So sehr geliebt, dass ich mein Liebstes für dich gab!“
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause