Navigation überspringen
Startseite
  • Seelsorge & Beratung
    • Telefonseelsorge
    • Notfallseelsorge
    • Krankenhausseelsorge
    • Schutzkonzept gegen Sexualisierte Gewalt
    • Diakonie
  • Lebensschritte
    • Kircheneintritt
    • Taufe
    • Konfirmation
    • Trauung
    • Bestattung
  • Gottesdienste
    • Kalender
  • Gemeindeleben
    • Kalender
    • Kinder & Familien
    • Jugendliche
    • Erwachsene
    • Kirchenmusik
    • Kirchenmusikflyer
  • Evangelisch in Neuss
    • Ev. Kindergärten
    • Ev. Schulen
    • Ev. Religionsunterricht
    • Familienbildungsstätte
    • Erwachsenenbildung
    • Geschichte
    • Neuigkeiten-Archiv
  • Kontakt
    • Ansprechpersonen
  • Gemeinden
    • Evangelisch in Neuss
    • Stadtgemeinde Neuss
    • Kirchengemeinde Neuss-Süd
    • Kirchengemeinde am Norfbach

Tageslosung 6.10.2025

© Jens Bielinski-Gärtner
Doch ich weiß, ich muss nicht hinab zu den Toten; ich darf weiterleben, um deine Güte zu sehen.
Psalm 27,13

Diese Worte stammen von König David. Es geht ihm nicht gut. Seine Familie stellt sich gegen ihn, Feinde belagern ihn. Er sitzt in der Klemme, wie gefangen. So fleht er Gott an: „ Gib mich nicht ihrer Mordgier preis! Die Zeugen, die mich belasten sollen, Lügner sind sie, die das Recht zerstören!“ Man spürt förmlich, wie schlecht es ihm geht.

Doch, direkt anschließend an diese Worte, kommen die Sätze der Tageslosung. Sie werden mit festem Glauben gesprochen: „Ich weiß, dass nicht alles zu Ende ist. Ich werde deine Güte sehen.“ Ein fester Glauben in der Katastrophe. Und dieser Glaube ist das Ergebnis einer langen Beziehung zu Gott. Er ist Ausdruck einer langen Erfahrung: Auch wenn es mir schlecht geht, weiß ich doch, dass Gutes folgt. Ich kann mich auf Gott verlassen.

Ich erinnere mich an ein altes Ehepaar auf der Furth. Sie feierten die Diamantene Hochzeit, waren also 60 Jahre miteinander verheiratet. Für sie stand ein Umzug an, der sie sehr belastete. Sie mussten aus ihrer Wohnung ausziehen, weil das Haus abgerissen werden sollte. Es fiel ihnen schwer, das Zuhause loszulassen, in dem sie selbst mehr als 50 Jahre gelebt hatten. Dieses Zuhause, in dem die Kinder großgeworden waren, die Enkel gespielt haben.  Und dann fiel der Satz: „Wir nehmen alles aus Gottes Hand, das Schöne und das Schwierige. Er wird sich um uns kümmern.“

Dieses Vertrauen der beiden ließ sie auch getrost schweren Zeiten entgegen gehen. Und dieses Vertrauen trug auch David durch schwere Zeiten. Und genau dieses Vertrauen wünsche ich dir, Ihnen und mir selbst. Auf das wir genauso geborgen durch das Leben gehen können.

Guter Vater!

Ich bitte dich um ein Vertrauen zu dir, dass mich auch in schweren Zeiten trägt.

Amen.

 

Der Wächter, den sie nicht zu töten wagten    

Er hieß Upton Westcott und ging vor fast hundert Jahren nach Zaire, um den Menschen dort die Gute Nachricht zu bringen. Da waren damals noch wilde Menschenfresser. Jahre später starb Uptons Frau an Sumpffieber, und Upton wurde blind. Doch er blieb weiter in Zaire und leitete die große und blühende Missionsgesellschaft, die inzwischen aus seiner Arbeit entstanden war. Er starb in dem Land, dessen Menschen er so sehr liebte.

Während einer seiner seltenen Besuche in seiner alten Heimat England erzählte er folgende Begebenheit. Er war zu der Zeit schon ein alter, weißhaariger Mann, doch er ging so aufrecht und sicher, daß man ihm seine Blindheit nicht anmerkte. Seine Augen schienen auf die längst vergangenen Jahre zurückzublicken, als er noch ein junger Mann gewesen war.

Er und seine Freunde hatten damals ihre Zelte bei den Hütten nahe an einem See aufgeschlagen. Eine herrliche Gegend, doch im See wimmelte es von Nilpferden und Krokodilen. Gleich hinter ihrem Zelt ragte der Urwald wie eine geheimnisvolle grüne Mauer empor. Die Dorfbewohner waren freundlich und brachten den jungen Männern in den Zelten Bananen und andere Früchte. Wenn sie abends mit ihrer Arbeit fertig waren, kamen sie zu den Fremden, setzten sich zu ihnen ans Lagerfeuer und hörten zu, was die jungen Männer ihnen erzählten. Nach und nach erkannten einige von ihnen, dass die Botschaft von Gottes Liebe und vom ewigen Leben, das er schenken will, auch ihnen galt. Einer nach dem anderen nahmen sie Jesus Christus als ihren Herrn an, legten ihre heidnischen Bräuche ab und begannen, als Nachfolger Jesu zu leben - aufrichtig, im Frieden mit ihren Nachbarn und liebevoll füreinander besorgt.

Diese frühen afrikanischen Christen waren sehr mutig. Zeitlebens waren sie von bösen Geistern verfolgt worden, und sie konnten kaum glauben, dass der liebende Vater im Himmel, den sie gerade erst kennengelernt hatten, sie wirklich beschützen konnte. Einen Zauberdoktor hatten sie besonders gefürchtet. Seine Zauberkraft wirkte angeblich im weiten Umkreis. Man berichtete, er sei sehr wütend geworden, als er erfahren habe, dass sein Volk sich dem wahren und lebendigen Gott zuwandte. Nun warteten alle gespannt darauf, wie er sich rächen würde.

Es war kurz vor dem Abendessen. Die unterschiedlichsten Düfte zogen durch den Kral, denn über den offenen Feuern kochte und brodelte es in vielen Tontöpfen. Auch Upton und seine Freunde waren dabei, ihr Essen zuzubereiten, da sahen sie plötzlich einen Jungen am Rand des Dschungels stehen, der ihnen furchtsam winkte. Sie gingen zu ihm hinüber, um mit ihm zu sprechen. Er zitterte, und in seinen Augen stand die Angst.

»Ich bin gekommen, um euch zu warnen«, flüsterte er. »Ihr müsst heute Nacht fliehen. Mein Vater wird euch helfen. Er hat schon ein Kanu bereitgemacht, und ihr müsst unten am Bach sein, bevor der Mond aufgeht. Mein Vater sagt, das ist eure einzige Chance.«

»Aber warum? Wer will uns denn etwas antun?«

»Der große Zauberdoktor. In dieser Nacht wird er seine Mörder losschicken. Sie werden euch in der Stunde der größten Finsternis mit Speeren angreifen. Ihr könnt ihnen nicht entkommen.«

Die drei Missionare berieten sich kurz. Sie hatten ein Gewehr, mit dem sie wilde Tiere erlegten. Sollten sie nun damit Menschen töten? Nein, das kam nicht in Frage. Und wenn ihr Zelt von Speerwerfern umzingelt würde, nützte ihnen das Gewehr ohnehin nichts. Vor allem aber hatten sie den Männern und Frauen im Dorf verkündet, sie könnten und sollten sich auf Gottes Schutz verlassen. Da konnten sie als Missionare doch nicht davonlaufen! Wohin auch?

Upton wandte sich an den wartenden Jungen. »Wir lassen deinem Vater herzlich danken«, sagte er. »Aber richte ihm aus, dass unser Gott uns nicht geboten hat zu fliehen. Wir wollen auf seine Bewahrung vertrauen und abwarten, was passiert.«

Der Junge rannte fort, und die drei aßen wie gewöhnlich ihr Abendessen. Bald brach die tropische Nacht herein. Noch nie hatten sie das Rascheln von Schlangen und Vögeln im Laub und das leise, entfernte Plappern in den Hütten so deutlich wahrgenommen. Die drei Missionare beschlossen, erst einmal am Eingang ihres Zeltes sitzen zu bleiben, zu beten und zu warten.

Der Mond ging auf und tauchte die Welt in sein silbernes Licht, doch die drei verspürten kein Verlangen, sich im Zelt schlafen zu legen. Sie wollten lieber ihre Feinde sehen und im Freien den Tod finden, als wie Ratten in einer Falle umzukommen. Ihr Gewehr hatten sie im Zelt liegenlassen. Sie hatten ja beschlossen, es nicht zu benutzen. Vielleicht hatten sie dabei an Stephanus gedacht, der ja auch nicht mit einem Gewehr im Arm gestorben war, sondern mit Jesus vor Augen.

Die ganze Nacht warteten sie unter den leuchtenden tropischen Sternen. Dann verschwand der Mond. Die kalte, unheimliche Stunde brach an, in der die Nebelschwaden vom See aufstiegen und die Welt verhüllten. Kamen die Mörder jetzt?

Nein, es kam niemand. Die Sonne ging auf. Die müden jungen Männer, die nicht damit gerechnet hatten, noch einmal einen Sonnenaufgang zu erleben, beobachteten mit ganz neuen Augen, wie sich die Nebelschwaden lichteten. Dann ertönten die ersten Stimmen beim Brunnen, brennendes Holz knisterte, aus den ersten Hütten stieg Rauch auf. Noch nie war den Männern das Leben so schön vorgekommen! Sie krochen in ihr Zelt und schliefen sofort ein. Eine Weile später kam die kleine Gruppe von Christen herbeigeschlichen. Sie spähten ängstlich durch den Zelteingang, und dann lobten sie Gott voller Staunen. Sie hatten erfahren, was in dieser Nacht geschehen sollte, und hatten schon getrauert, als hätten sie ihre Väter verloren. Doch da lagen ihre drei Lehrer und schliefen friedlich! Das musste die Hand des Herrn sein, der sie beschützt hatte.

Monate vergingen, und als die Leute sahen, dass denen, die die Geister nicht mehr anbeteten, nichts Schlimmes zustieß, wurden auch andere mutiger. Auch sie wollten ihr altes Leben, in dem die Furcht regierte, gegen das Leben der Liebe und Freiheit eintauschen, das die Christen gefunden hatten. Der alte Zauberdoktor schien seine Kraft verloren zu haben. Die einen sagten, er sei zu alt geworden. Andere behaupteten, die Geister hätten ihn verlassen. Doch was auch der Grund sein mochte, die Menschen fürchteten ihn jedenfalls nicht mehr so wie früher.

Wie überrascht war Upton jedoch, als eines Tages der alte Zauberdoktor mit herabhängendem Kopfputz und baumelnden Affenschwänzen in seinem Zelteingang kniete. Nach vielen Verbeugungen betrat er das Zelt, und dann erst sah Upton, wie schwach und hohläugig er aussah. »Ich möchte mehr über den lebendigen Gott hören«, sagte er ohne lange Einleitung.

Sie unterhielten sich lange. Upton sprach von Sünde und Buße, und der alte Mann fühlte sich offenbar immer unwohler in seiner Haut. Da war so viel Sünde in seinem Leben. Eine Sünde belastete ihn besonders schwer.

»Bekenne sie! Gott wird sie dir vergeben«, versprach Upton.

So erzählte der Zauberdoktor von seinem finsteren Plan. Es sei in der Nacht des Vollmondes gewesen, da habe er seine Männer mit Speeren bewaffnet losgeschickt und ihnen den Auftrag gegeben, die drei Missionare zu töten. Doch sie waren mit sauberen Speeren zurückgekehrt. Sie hatten kein Blut vergossen.

»Aber warum denn nicht?« fragte Upton. »Wir waren doch unbewaffnet. Niemand hätte sie aufhalten können.«

»Weil vier bei eurem Zelt waren«, erklärte der Zauberdoktor. »Ich hatte meinen Leuten den Auftrag gegeben, drei Männer zu töten, nicht vier. Sie konnten aber nicht erkennen, wer er war. So warteten sie, bis sich die Nebelschleier hoben, doch der vierte Mann ging einfach nicht weg. Mein Freund, wer war dieser Mann, der die ganze Nacht im Mondschein bei euch saß?«

Diese Frage konnte Upton nicht beantworten. Hatte der Herr selbst sich zu ihnen gesetzt? Hatte er seinen Engel gesandt? Er wusste es nicht. Ihm genügte es, dass sie den nächsten Morgen erlebt hatten und daß der alte Zauberdoktor sich nun dem Licht Jesu Christi zuwandte.

 

Hier sind alte Andachten zu finden:

 

Info

Veröffentlicht am5. Oktober 2025

In den Neuigkeiten vonTageslosung

Alle Neuigkeiten

Autor:in

Presbyteriumseinführung 2024

Pfarrer Dirk Thamm

Ev. Kirchengemeinde Neuss-Süd

02131 470134

dirk.thamm@ekir.de

Kommen Sie in Kontakt

Pfarrpersonen,
Beratung, Ämter …

Begleitung in allen Lebensphasen

Taufe, Hochzeit,
Bestattung …

Impressum Datenschutzerklärung © 2025 Evangelischer Gemeindeverband Neuss