Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er heißt Johannes. Und sie wunderten sich alle. Und sogleich wurde sein Mund und seine Zunge aufgetan, und er redete und lobte Gott.
Lukas 1, 63+64
Zacharias ist Priester im Tempel von Jerusalem. Seine Frau und er sind schon alt. Sie hatten sich Kinder gewünscht, aber nicht bekommen. Als er Gott ein Räucheropfer darbringt, erscheint der Engel Gabriel und prophezeit ihm die Geburt eines Sohnes. Zacharias zweifelt ob seines und seiner Frau Alters. Als „Strafe“, dass er dem Engel nicht geglaubt hat, wird er stumm. Als er gefragt wird, wie sein Sohn heiße soll passiert dies, was der Lehrtext beschreibt.
Wie viele Menschen sind verstummt. Ich denke an die vielen, die einfach schon lange nicht mehr gehört wurden. Entweder ist niemand da, der hören kann oder die Angehörigen sagen: „Ach die alten Geschichten, die kenne ich doch schon alle.“ Ich erlebe es oft bei Besuchen. Gerade ältere Menschen haben oft niemanden mehr, mit dem sie reden können. Und auf einmal erzählen sie wie ein Wasserfall. Letztens sagte eine Frau nach 1 ½ Stunden. „Jetzt habe ich ihnen noch nicht mal einen Kaffee angeboten.“
In der Geschichte des Zacharias ist es Gott, der die Zunge löst und das Schweigen unterbricht. Aber es wäre jetzt schlicht zu einfach zu sagen: Gott wird auch deine Zunge lösen ODER Erzähle doch Gott, was dir auf der Seele liegt. Nein, neben Gott braucht es einfach auch Menschen, die einem zuhören.
Da kann zum Beispiel die kostenlose Telefonseelsorge ein wahrer Segen sein. Und ich erlebe auch unsere Gemeinde immer wieder als einen Ort, an dem einsame Menschen gut neue Menschen kennenlernen können. Wer 10 mal im Gottesdienst und beim Kirchenkaffe war, wird vermisst, wenn er oder sie dann nicht da ist. Herzlich willkommen, wir freuen uns einfach auf Sie oder Dich.
Guter Vater!
Bitte schenke mir Menschen mit offenen Ohren. Amen.
Wenn ein Kinderherz stumm schreit !!! (Jordan Tyler)
Der kleine Junge von nebenan steh in der Tür, seine Augen zeichnen die Leere in seinem Körper ab. Es muss mit ansehen wie seine Eltern sich wieder einmal gewaltsam streiten. Doch er kann nichts, gar nichts, dagegen machen es ist einfach zu hilflos.
Niedergeschlagen legt er sich auf sein Bett und denkt nach, er denkt ziemlich lange nach, wie es wäre, wenn er an einem Ort wäre wo er sich geborgen und geliebt fühlen würde, er fragt sich, ob der Himmel so ein Ort ist?
Abends wagt er sich aus seinem Zimmer, geht schweigend in die Küche wo seine Mutter sitzt und fragt nach was zu essen. Die Mutter stellt ihn einen Teller Suppe hin, schweigend isst er seine Suppe. Plötzlich kommt der Vater in die Küche, greift sich den Jungen und schleift ihn durch die Wohnung. Der Junge kann sich nicht wehren, der Vater drückt ihm 5 Euro in die Hand und schickt ihn Bier kaufen.
Der kleine Junge steht an der Kasse, die Kassiererin verkauft ihm das Bier nicht, er ist noch zu klein. Leise bricht der kleine Junge in Tränen aus, was würde sein Vater machen, wenn er ohne Bier wieder kommen würde? Würde er ihn wieder schlagen?
Mit Tränen in den Augen geht der kleine Junge langsam nach Hause, schließt leise die Tür auf, da steht schon der Vater und fragt nach dem Bier, der kleine Junge antwortet nicht. Der Vater zieht den Jungen in sein Zimmer und schlägt ihn, mehrere Male. Bis der Junge sich nicht mehr bewegt, reglos bleibt der kleine Junge auf dem Boden liegen. Als er wieder zu sich kommt legt er sich auf sein Bett und weint, seine Nase blutet, er denkt wieder nach, gibt es einen Ort, wo er sich geborgen und geliebt fühlen würde, er fragt sich ob der Himmel so ein Ort ist?
Nachts als seine Eltern schlafen zieht er sich eine Jacke an und schleicht sich aus der Wohnung, draußen ist es fürchterlich kalt, seine dünnen Beine zittern, ihm kommen die Tränen. Was soll er jetzt machen? er Hat weder was zu essen noch Geld. Weinend legt er sich müde auf eine Parkbank und rollt sich zusammen, versucht sich zu wärmen - so gut er kann.
Am nächsten Morgen kommt ein älterer Mann an der Parkbank vorbei, und finden einen leblosen Kinderkörper, den Körper des kleinen Jungen - er hatte aufgegeben.
www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?15265
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause