Du bist mein Schutz und mein Schild; ich hoffe auf dein Wort.
Psalm 119,114
Ein Bild aus dem Kampf. Mit einem Schild schützte man sich vor den Schlägen des Gegners. Egal mit welcher Waffe er auf einen einhieb, so bot das Schild Schutz. Es war meist sehr stark und stabil gefertigt. Manchmal auch schön verziert. Auf der Rückseite waren starke Lederriemen befestigt, damit man es gut in der Hand haben konnte. Dies beschreibt den ersten Teil der Tageslosung.
Der zweite Teil könnte unterschiedlicher gar nicht sein. „Ich hoffe auf dein Wort.“ Ein Gegensatz? Nein. Denn der Psalm 119 (der längste Psalm der Bibel) hat als ein großes Thema: Deine Gebote helfen mir mit meinem Leben.
Und so passt beides, was zuerst so unterschiedlich erschien, gut zusammen. Die Gebote Gottes sind für den Psalmbeter ein Schutz in seinem Leben. Sie geben ihm Sicherheit und vor allem regeln sie das Miteinander in der Gemeinschaft.
Der Psalmbeter ruft uns heute in das Gedächtnis, dass die allermeisten Regeln, Gebote und Verbote einen Sinn haben. Sie sollen die Menschen schützen. Sie sollen sie nicht maßregeln oder drangsalieren, sondern schützen.
Vielleicht rufen wir uns dies auch für unser Leben noch einmal in Erinnerung. Tempo 100 auf der Autobahn soll uns davor bewahren, in einer kritischen Situation zu schnell zu fahren. Rauchverbot im Wald soll vor Bränden schützen. Bevor wir uns also das nächste Mal über irgendwelche Regeln aufregen, vielleicht besser erst einmal nachdenken, wofür sie gut sein wollen.
Guter Vater!
Danke für deine Gebote.
Gesetze
In Gesetzen steht, was man in Deutschland tun darf. Und was man nicht tun darf. Der Bundestag darf die Gesetze ändern. Und er darf neue Gesetze bestimmen. Wie wird ein Gesetz gemacht oder geändert? Die Abgeordneten sagen: Wir möchten ein Gesetz ändern. Oder: Wir möchten ein neues Gesetz. Danach wird lange darüber gesprochen. Es soll ja für alle Menschen gut sein.
Und alle sollen hören, was die Abgeordneten reden. Darum darf jeder Mensch in Deutschland im Bundestag dabei sein. Aber dort sind nicht so viele Plätze. Darum kann man die Reden auch im Fernsehen oder im Internet sehen.
Der Vorschlag für ein Gesetz wird im Bundestag vorgelesen. Dann redet erst mal nur eine kleine Gruppe über den Vorschlag. Diese Gruppe nennt man: Aus-schuss. Die Abgeordneten in dieser Gruppe kennen sich mit dem Vorschlag besonders gut aus.
Die Gruppe sagt dann dem Bundestag, ob sie den Vorschlag für das Gesetz gut finden oder nicht. Danach wird das Gesetz allen Abgeordneten im Bundestag noch 2 Mal vorgelesen. Dann sprechen sie wieder viele Stunden darüber.
Einige Abgeordnete sagen ihre Meinung über das neue Gesetz. Sie sprechen für die anderen Abgeordneten mit. Weil ja nicht alle 734 Abgeordnete auf einmal sprechen können.
Wenn sie alle Meinungen über das neue Gesetz oder eine Änderung am alten Gesetz gesprochen haben, dürfen sie abstimmen. Sie sollen sagen, ob sie für oder gegen das Gesetz sind.
Der Präsident vom Bundestag leitet die Versammlung. Er passt auf, dass alles richtig läuft. Sein Tisch ist höher als die anderen Tische. So hat er den ganzen Saal im Blick.
Am Ende fragt der Präsident: Wer ist für das Gesetz? Dann stehen die auf, die dafür sind. Oder sie heben ihre Hand. Dann fragt der Präsident: Wer ist dagegen? Dann stehen die auf, die dagegen sind. Oder sie heben ihre Hand. Manche wollen auch nicht dafür oder dagegen sein. Sie wollen gar nichts dazu sagen. Das heißt: Enthaltung. Wenn der Präsident fragt: Gibt es Enthaltungen? Dann stehen diese Abgeordneten auf. Oder sie heben ihre Hand.
Ein Gesetz wird nur dann beschlossen, wenn die meisten dafür sind. Wenn die meisten dagegen sind, wird es abgelehnt. Wenn das Gesetz im Bundestag beschlossen ist: Es dauert noch lange, bis man sich wirklich daran halten muss.
Denn nun muss noch der Bundesrat für das Gesetz sein. Der Bundesrat: Das sind alle Bundes-Länder von Deutschland. Es gibt 16 Bundes-Länder: Zum Beispiel Niedersachsen, Bayern, Brandenburg oder Bremen. Danach muss der Bundes-Kanzler das Gesetz lesen. Auch ein Minister muss das Gesetz lesen. Der Minister muss für das Gesetz zuständig sein.
Wenn zum Beispiel ein Gesetz beschlossen wurde, das Kinder schützen soll: Dann muss die Familien-Ministerin das Gesetz lesen. Dann unterschreiben der Bundes-Kanzler und - in diesem Beispiel - die Familien-Ministerin das Gesetz.
Aber das Gesetz ist immer noch nicht fertig. Nun wird es an den Bundes-Präsidenten geschickt. Er muss das Gesetz zum Schluss unterschreiben. Das Gesetz gilt erst, wenn auch der Bundes-Präsident das Gesetz unterschreibt. Dann müssen sich alle Menschen in Deutschland daran halten.
Bis ein Gesetz geändert ist oder ein neues Gesetz da ist, dauert es manchmal sehr lange.
www.bundestag.de/leichte_sprache/was_macht_index/was_macht/gesetze-inhalt-960896
Hier sind alte Andachten zu finden:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause