Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen.
Matthäus 26,52
Die letzten Stunden in Freiheit in Jesu Leben: Er geht mit den Jüngern in den Garten Gethsemane. Dort bittet er die Jünger, wach zu bleiben, während er betet. Sie aber schlafen ein. Jesus legt sein Leben im Gebet in Gottes Hand. Danach kommen Soldaten in den Garten, um Jesus zu verhaften. Einer seiner Jünger ist so mutig und nimmt das Schwer und schlägt einem der Soldaten ein Ohr ab. Jesus aber schreitet ein. Er sagt den Satz der Tageslosung. (Bei Lukas heilt er zudem das Ohr des Soldaten)
Eine eindrückliche Szene. Eine Szene für den Frieden und gegen die Gewalt. Der Jünger aber reagiert auf die Gewalt der Soldaten. Inwieweit gilt dann der Satz des Jesu für heute und für uns alle?
Wenn die Ukraine Jesu Beispiel gefolgt wäre, dann wäre sie heute ein Teil von Russland und hätte aufgehört, zu existieren. Wäre das im Sinne Jesu? Und weil es diesen Krieg gibt, sind schon Zehntausende auf beiden Seiten gestorben. Ist das im Sinne Jesu? Wann gelten Jesu Worte und wann gelten sie nicht?
Diese Frage kann meistens nur jede und jeder für sich beurteilen und entscheiden. Ich finde persönlich, dass ein Staat das Recht hat, sich gegen eine feindliche Eroberung zu wehren. Ich finde aber auch, dass jeder und jede das Recht hat, selber zu entscheiden, ob er oder sie zur Waffe greifen will oder nicht.
Auf jeden Fall bleibt eines: Gewalt ist immer kritisch zu hinterfragen. Wer Gewalt ausübt, lädt immer Schuld auf sich. Es kann aber auch Situationen geben, in denen in Schuld auf mich lade, wenn ich mich und andere nicht verteidige. Eines aber ist klar: So oder so bin ich auf die Vergebung Gottes angewiesen und auf seine Gnade.
Guter Vater!
Schenke mir deinen Geist, damit ich in deinem Sinne entscheiden kann. Amen.
Der mächtige Löwe und der Angsthase
Auf dem Berge Mandara hauste ein mächtiger Löwe. Unaufhörlich riss er andere Tiere und nahm sie zur Beute. Die Tiere hielten in ihrer Angst eine Versammlung ab und kamen überein, dem Löwen einen Vorschlag zu machen. Unbestritten sei er, der Löwe, der König der Tiere. Aber bevor er sich jeden Tag auf seinen Beutezügen so anstrengen müsse, wollten die Tiere ihrerseits ihm jeden Tag freiwillig eines aus ihrer Mitte zum Fraß bereitstellen. So könne er im Schatten liegen und brauche sich nicht mehr so zu bemühen.
Der Löwe war geschmeichelt und willigte ein. Die Tiere führten jeden Tag ein Tier herbei. Da fiel die Wahl auf einen Hasen. Der alte Angsthase dachte bei sich, man müsse klug sein, wenn man sein Leben behalten wolle. Hinkend näherte er sich dem Löwen und erzählte aufgeregt, dass ihn unterwegs ein noch mächtigerer Löwe überfallen habe. Zornig sprang der Löwe auf und befahl dem Hasen, ihm seinen Widersacher zu zeigen. Der Hase nahm ihn mit zu einem tiefen Brunnen, zeigte dem Löwen sein eigenes Spiegelbild im Wasser und rief, da unten sitze er. Vor Wut warf sich der Löwe in den Brunnen und ertrank.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause