Ich bin dein, hilf mir.
Psalm 119,94
Ist das nicht ein einfach großartiges Gebet! Ich liebe es, denn es enthält in kürzester Fassung alles das, was zwischen Mensch und Gott wichtig ist: Zum einen: Ich bin dein – ich gehöre zu dir – ich glaube an dich – ich will dich an meiner Seite. Und zum zweiten: Hilf mir! Nicht mehr als nur die beide Worte.
Ein Mensch ist sich hier ganz sicher: Gott hilft, wenn ich ihn bitte. Ein tief verankertes Vertrauen ist in ihm. Und auch ein Stück Selbstbewusstsein: Ich kann Gott bitten, dann hilft er mir.
Dieses Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen erinnert mich sehr an das Verhältnis eines kleinen Kindes zu seinen Eltern. Für dieses Kind ist sonnenklar: meine Eltern sind für mich da. Wenn ich sie brauche, dann sind sie da. Und es gibt bei dem Kind nicht den Hauch eines Zweifels: Meine Eltern können alles, meine Eltern machen alles, wenn es nötig ist. Irgendwann verändert sich diese kleinkindliche Sicht. Mit größerem Alter erkennt da Kind die Begrenztheit der Eltern und es versteht: Eltern können nicht alles. Dafür aber gelingt dem Kind selber mehr, es ist autarker.
Auch unser Glaube verändert sich, wenn wir aufwachsen. Der kleinkindliche Glauben an den lieben und guten Gott, der immer hilft, macht die Erfahrung, dass die Hilfe nicht immer da ist, wie man sie sich selbst vorgestellt hat. Gott geht eigene Wege mit mir. Gott macht Dinge anders als ich sie mir wünsche.
Und doch hoffe ich, dass sich eines nicht verändert: Das Vertrauen, das ich mit allem, was mich bewegt immer zu Gott kommen kann. Und das Vertrauen, dass Gott – egal wie es denn nun weitergeht – es immer gut mit mir meint. Dieses Vertrauen wünsche ich mir immer zu spüren, denn darauf kann ich mein Leben bauen.
Guter Vater!
Danke für deine Liebe zu mir. Amen.
Bring deinen Regeschirm mit
Vor vielen Jahren war eine Region im mittleren Westen der USA von einer Dürreperiode betroffen. In einer kleinen Stadt, die völlig von der Landwirtschaft abhängig war, verdorrte das Getreide auf den ausgetrockneten Feldern. Man rief einen Tag des Gebets und des Fastens aus, an dem alle Bewohner der umliegenden Farmen einen Tag lang zusammenkommen und gemeinsam Gott um Regen bitten sollten.
An jenem Morgen kam ein 5-jähriges Mädchen gemeinsam mit den Eltern in die Kirche um zu beten. Einige Leute waren erheitert, weil das kleine Mädchen einen Regenschirm trug. Sie fragten sie, warum sie das tue. Die Kleine entgegnete, dass sie denke, man würde zusammenkommen, um für Regen zu beten und sie wollte auf dem Heimweg nicht nass werden.
Hier sind alte Andachten zu finden: