Es zählt also nicht, wer pflanzt oder wer begießt; es kommt alles auf Gott an, der es wachsen lässt.
1. Korinther 3,7
Es gab vor langer Zeit mal eine Werbung im Fernsehen von der Sparkasse. Zwei Freunde begegnen sich nach langer Zeit wieder und geben an, mit dem, was ihnen gehört und zeigen sich gegenseitig Fotos: „Mein Haus, mein Boot, meine Yacht, meine Pferde“ und dann noch mit dem peinlichen Hinweis „meine Pferdepflegerinnen“. So sollte für die Arbeit des Anlageberaters der Sparkasse geworben werden.
Ja, wir sind sehr stolz darauf, was wir geschafft haben. Und wir können oftmals einfach auch stolz darauf sein. Denn hinter dem Erfolg stehen oft viel Mühe, viel Geschick und vor allem viel Fleiß. Das alles sind Dinge und Eigenschaften, auf die wir stolz sein können. Besonders auch im Lebensalter blickt man gerne zurück und sieht auf die Lebensbilanz.
Stolz ist in gewissem Maß etwas Gutes. Wenn aber der Stolz zu viel wird, dann schlägt er um in Hybris und in Übermut. Denn zum Rückblick auf das Erreichte und Geschaffene gehört auch der Dank. Denn die Kraft, den Mut und die Ausdauer haben wir uns nicht selbst gegeben. Sie wurden uns geschenkt. Kraft, Mut und Ausdauer sind Geschenke Gottes. Ihm gebührt dafür unser Dank. Und genau das bringt auch unsere Tageslosung zum Ausdruck: Wachsen und Gedeihen liegen in Gottes Hand.
Ich glaube, dass Gott jedem und jeder Kraft, Mut und Ausdauer schenkt, vielleicht mal mehr und mal weniger, unterschiedlich in einzelnen Bereichen. Und natürlich kommt es auch darauf an, was wir mit den Geschenken Gottes anfangen. Wir können sie fröhlich nutzen oder wir können sie links liegenlassen. Beides gehört zur Freiheit des Menschen.
Guter Vater!
Danke für alles das, womit du mich ausstattest. Amen.
Hoch hinauf (Peter Spangenberg)
Der Löwe ließ sich von den Bären auf den Schultern tragen, als sie ihn zum König gewählt hatten. Das genoss er.
Nun gebot er, die Biber sollten ihm ein Lager auf zwei Bäumen bauen, damit er alles besser übersehen könne. So geschah es, und die Bären hoben ihn hoch. Das genoss er.
Bald aber gebot er, die Büffel sollten ihm ein Lager hoch auf dem Hügel bauen, damit er alles noch besser übersehen könne. So geschah es, und die Bären trugen ihn hinauf. Das genoss er.
Nicht lange, und er gebot, die Adler sollten ihm ein Lager auf dem höchsten Felsen bauen, damit er alles besser übersehen könne. So geschah es, und die Bären schleppten ihn hoch hinauf. Das genoss er.
Wiederum nicht lange, und der Löwe gebot, die Engel sollten ihm ein Lager in den Wolken bauen, damit er alles besser übersehen könne. Das aber geschah nicht, und die Bären feixten. Der Löwe aber jammerte in der dünnen Luft seiner Höhe.
Siehst du, sagte der eine Bär zum andern: Je mehr Übersicht - desto weniger Überblick. Da tanzten die Mäuse unten im Tal. Ganz wie früher.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause