Jesus antwortete: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?«
Lukas 2,49
Jedes Jahr gehen die Eltern Jesu mit Bekannten und Verwandten zum Passafest nach Jerusalem. Als Jesus zwölf Jahre alt ist, nehmen ihn die Eltern mit. Auf dem Rückweg denken sie, dass Jesus bei den Verwandten ist. Entsetzt stellen sie fest, dass er wohl alleine in Jerusalem geblieben ist. Sie kehren eilends zurück und finden das Kind erst nach drei Tagen. Seine Mutter schimpft mit ihm, denn Jesus sitzt seelenruhig im Tempel und unterhält sich mit Gelehrten über Gott. Als Antwort bekommt seine Mutter die Sätze oben zu hören.
So ganz einfach ist es nicht zwischen Jesus und der Familie. Es ist sicher, dass er Brüder und Schwestern hatte. Eines Tages steht die Familie auch vor der Tür und sagt sinngemäß „Junge lass den Quatsch, komm nach Hause.“ Später allerdings nach Jesu Tod ist es seine Familie und sind es die Jünger, die die erste Gemeinde in Jerusalem gründen.
Jesus sucht die Nähe Gottes im Tempel. Später wird er als Erwachsener beklagen, dass der Tempel zu einer Wechselstube für Geld geworden ist und zu einem Basar, an dem man die unterschiedlichsten Tiere zum Opfern kaufen konnte.
Wo suchen wir die Nähe Gottes? Und wo finden wir die Nähe Gottes? Ich brauche dafür wirklich Zeit und Ruhe. Wenn ich sie gefunden habe, dann finde ich Gott eigentlich überall. In der Kirche, im Kloster Taizé, am Strand, beim Blick auf den Bodensee, im Wald, im Garten, zuhause.
Ein Kind in der Schule sagte letztens: Gott muss unheimlich viele Augen und Ohren haben, dass er alles immer hört und jeden immer sieht. Und dann haben wir gelacht, weil wir uns vorgestellt haben, wie das wohl aussieht.
Guter Vater!
Schön, dass ich dich finden kann. Amen.
Wo ist Gott?
„Wo ist Gott?“ fragte der Ungläubige: „Ich gebe
dir ein Goldstück, wenn du mir sagst, wo er ist.“
Doch der Glaubende antwortete: „Ich gebe dir
10 Goldstücke, wenn du mir sagst, wo er nicht
ist“.