Ein Leben nach deinen Geboten zu führen erfreut mich mehr als jeder Reichtum.
Psalm 119,14
Als ich diese Tageslosung las, musste ich ganz automatisch an ein Gemeindeglied aus der Nordstadt denken. Es war eine ganz einfache Frau, die als Küchenhilfe arbeitete. Sie verdiente sehr wenig. Ich lernte sie näher kennen bei den Gottesdiensten im Johanna Etienne Krankenhaus. Dorthin kam sie jedes Mal. Ich habe selten einen so strahlenden Menschen wie sie gesehen. Sie lachte immer über das ganze Gesicht. Im Gespräch mit ihr, wurde ihr tiefer Glaube sichtbar. Und wenn Kollekte eingesammelt wurde gab sie gerne und reichlich. Zu ihr passte dieser Satz der Tagelosung genau. Das Leben in der Nachfolge Jesu Christi machte sie wirklich glücklich und zufrieden.
Spielen Geld und Reichtum denn gar keine Rolle für das Leben? Ich denke doch, sowohl zu wenig Geld als auch zu viel Geld. Wer jeden Cent dreimal umdrehen muss bevor man ihn ausgibt, der macht sich permanent Sorgen, ob das Geld für das Nötigste reicht. Und wirklich reiche Menschen, die ich kennengelernt habe, waren dadurch nicht glücklicher. Im Gegenteil, sie wussten oft nicht, ob da Gegenüber sie selbst mochte oder ihr Geld. Aber ob man nun 2000 oder 8000 € im Monat zur Verfügung hat, ist eigentlich egal.
Was aber nicht egal ist, ist erfüllt und zufrieden leben zu können. Und für den Psalmbeter war es das Leben im Glauben an Gott und seine Weisungen, das ihn erfüllt hat. Ich kann das gut verstehen, denn durch die Nachfolge hat unser Leben einen Sinn. Wir sind eingebunden in eine Gemeinschaft von Glaubenden. Wir sehen in dem und der anderen eine(n) Nächsten und nicht irgendjemanden. Und genauso werden wir auch gesehen. Und alles das kann uns einfach glücklich und zufrieden machen.
Guter Vater!
Danke, dass ich in deiner Nachfolge leben kann. Amen.
Rückzug durchs Minenfeld (Christoph Markschies)
Die Weihnachten meiner Kindheit waren wunderschön, auch deswegen, weil sie immer gleich abliefen. Ein einziges Mal war alles anders. Da erzählte nämlich mein Vater an einem Weihnachtsabend unter Tränen eine schrecklich e Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg: Eiliger Rückzug war angesagt, ein Minenfeld musste durchquert werden, und das konnte vorher nicht mehr geräumt werden. In einem langen Gänsemarsch liefen die Soldaten über das Feld, eifrig bemüht, in den Fußstapfen ihrer Vordermänner zu laufen und keinen Schritt zur Seite zu tun. Mein Vater mitten drin. Das Wunder geschah: Auch der letzte Mann hatte irgendwann lebend das Feld durchquert.
www. chrismon.de/das-wort/vom-leben-der-nachfolge-jesu-32090
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause