Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen, denn dir verdanken wir alles, was wir erreicht haben.
Jesaja 26,12
Mein erster Gedanke: Nö. Mein zweiter auch. Hier klingt es so als könne Gott Frieden schaffen und ihn wie einen Teppich vom Himmel herabfallen lassen. Der Frieden würde dann die Erde bedecken und alles wäre gut. Aber so war es nie, ist es nicht und wird nie sein. Denn der Unfriede gehört zu den Möglichkeiten der Freiheit, die Gott uns Menschen geschenkt hat.
Für den Frieden auf der Welt sind wir Menschen verantwortlich. Und wie man im Moment unschwer erkennen kann, scheitern wir daran gewaltig. Selten gab es mehr Unfrieden auf unserem Planeten. Kriege toben, Millionen Menschen sind auf der Flucht. Und alles dies hat ein unvorstellbar großes Leid zur Folge.
Aber sind wir dann dem Krieg und dem Unfrieden hoffnungslos ausgeliefert? Nein! Gott können wir um seinen Geist des Friedens bitten. Und dieser Geist Gottes hat die Fähigkeit, bei den Herzen der Menschen anzuklopfen und zu versuchen, sie zu verändern. Und wir können Gott um seine Kraft bitten, damit wir selbst den Frieden leben können. Und wir selbst können friedlich leben. Das fängt im ganz Kleinen an. Wenn wir uns selbst friedlich verhalten, dann werden wir hoffentlich auch selbst friedlich behandelt werden.
Ich persönlich hoffe darauf, dass der Wunsch nach Frieden ansteckend sein kann. Wer Frieden erlebt, der wird vielleicht eine Sehnsucht nach Frieden entwickeln. Denn Leben im Frieden ist ein gutes Gefühl – ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ein ganz kleines Stück davon dürfen wir bald wieder erfahren: Den Frieden von Weihnachten. In diesem Stall erfahren wir einen kleinen Hauch von Frieden. Einen Frieden, der die Herzen erreicht und die Menschen verändern kann.
Guter Vater!
Mache mich zum Werkzeug des Friedens. Amen.
Tim ist für Frieden - in Afrika (Friderun Krautwurm)
Tim guckt in die Zeitung. Da ist ein Bild. Auf dem liegt ein Schwarzer. Der ist tot. Den hat einer erschossen. Ist das nicht gemein? Dort ist Krieg. „Wenn ich groß bin", sagt Timmi, „dann helf ich den Schwarzen. Ich kauf mir ein Auto und fahre damit nach Amerika."
„Aha", grinst Markus. „Und wie willst du mit dem Auto durch das Meer kommen?" „Was für ein Meer denn?" „Na, da ist doch ein Riesen-Meer zwischen Amerika und dem Land, in dem wir wohnen!"
„Du bist gemein! Ewig musst du mir alles verderben." „Kann ich was dafür, daß da Wasser zwischen Amerika und uns ist? Warum fährst du nicht lieber nach Afrika?"
„Afrika, Afrika? Heißt das so? Mensch, Markus, das ist ja das Land, wo ich hin will: Das Land, wo die Schwarzen wohnen. Ich hatte bloß das Wort vergessen."
„Nach Afrika willst du? Hm, da fällt mir was ein: Dahin kommt man auch nicht mit dem Auto durch. Da ist wieder irgendwo Wasser dazwischen." „Ach, so'n bisschen Wasser macht meinem Auto bestimmt nichts." „Hast du 'ne Ahnung! Das ist zehn Meter tief. Oder hundert. Da bist du nach zehn Minuten versoffen."
„Jetzt lügst du. Das seh ich. Da ist gar kein Wasser. Du willst bloß nicht, dass ich nach Afrika durchkomm." „Aber wenn da doch nun mal eben ein Meer ist?" „Sag, daß keins ist!" „Ih, wo werd' ich..."
„Wenn du jetzt nicht sofort sagst, daß da kein Wasser ist, dann..." „Na?"
„Dann...dann tret' ich dir dein neugebasteltes Flugzeug kaputt!" „Untersteh dich!" „Natürlich ist da Wasser." Krrr...rack... „Maami! Timmi hat mir mein Flugzeug zerbrochen. Mit Absicht!" „Aber Timmi! Warum hast du das getan?"
„Er wollte mich nicht nach Afrika lassen." „Was willst du denn da?"
„Den Leuten sagen, sie sollen keinen Krieg mehr machen." „Oh, Timmi!" ruft Mutter und schaut auf die Scherben:
„In Afrika ist das nicht leichter als hier!"
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause