Wer kann den Geist des HERRN fassen? Wer war sein Lehrer, wer hat ihn beraten?
Jesaja 40,13
Es gibt Vorstellungswelten, die wir mit unserer Vorstellungskraft einfach nicht erfassen können. Eines davon ist mit Sicherheit die Vorstellung des Alls, des Universums. Riesig, unendlich? Ohne Grenze, sich immer weiter ausdehnend? Da kommen wir mit unserem Vorstellungsvermögen ganz schnell an eine Grenze.
Genauso ist es bei Gott. Die Bibel behilft sich mit Bildern, wie das der Anblick Gottes für einen Menschen lebensgefährlich ist. So darf Mose ihn nur von hinten sehen, sonst würde er sterben. Und auch die Theologie kommt in ihrer Rede von Gott an Grenzen. Gott war immer schon da und er ist das einzige ungeschaffene Wesen. Gott bleibt für den Menschen unfassbar und unvorstellbar. Jesaja fasst dies in diesen Worten zusammen: „Denn in seinen Augen sind selbst ganze Völker nur wie Tropfen im Eimer, wie Stäubchen auf der Waage. Die Inseln im Meer hebt er hoch, als wären sie Sandkörner.“
Umso mehr stehe ich staunend davor, dass dieser unfassbare große Gott in einem Stall als Kind auf die Welt kam. Und ich stehe noch fassungsloser davor, dass er sich als ein erbärmlich leidendes menschliches Wesen hat hinrichten lassen. Und dies alles nur, weil er seine Liebe zu den Menschen zeigen wollte. Genau das ist für mich absolut nicht begreifbar und macht das Wunder seiner Liebe zu uns nur noch größer.
Was das für uns bedeutet, beschreibt Jesaja: „Aber alle, die ihre Hoffnung auf den HERRN setzen, bekommen neue Kraft. Sie sind wie Adler, denen mächtige Schwingen wachsen. Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und sind nicht erschöpft.“
Guter Vater!
Ich stehe staunend vor dem Wunder deiner Liebe. Amen.
Wie kann ich mir Gott vorstellen, wenn ich bete?
Die Antwort der Christinnen und Christen
Niemand weiß genau, wie Gott aussieht. Daher stellt sich jede Christin und jeder Christ Gott auf seine eigene Weise vor. Ein Bilderverbot gibt es bei ihnen nicht. Diese Freiheit ist für sie knifflig und zugleich hilfreich, denn so sind ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt:
Manche Christinnen und Christen stellen sich Gott als Vater vor, weil er in der Bibel an manchen Stellen so beschrieben wird. Andere haben Gott als Wolke vor Augen. Sie erinnern sich an eine andere Bibelstelle. Darin hat Gott einmal in der Gestalt einer Wolke das Volk Israel aus der Gefangenschaft in Ägypten gerettet. Wieder andere Christinnen und Christen stellen sich Gott überhaupt nicht vor. Als Christin oder Christ kannst du dir Gott also so vorstellen, wie du ihn vielleicht schon einmal selbst erlebt hast oder wie ihn andere beschreiben – zum Beispiel in der Bibel.
www.religionen-entdecken.de/fragen/2246/wie-kann-ich-mir-gott-vorstellen-wenn-ich-bete
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause