Gerade mir, dem Geringsten von allen, die er in sein heiliges Volk berief, hat er diesen Auftrag anvertraut, den anderen Völkern die Gute Nachricht von dem unergründlichen Reichtum zu bringen, der uns durch Christus geschenkt wird. Ich sollte ans Licht bringen, wie Gott seinen verborgenen Plan verwirklicht. Er, der alles geschaffen hat, hat diesen Plan vor aller Zeit gefasst und als sein Geheimnis bewahrt.
Epheserbrief 3, 8+9
Welch eine Geschichte: Saulus, der treue und überzeugte Jude verfolgt die Christinnen und Christen. Aber als er dem auferstandenen Christus in einer Vision begegnet, wird aus dem Juden ein Christ, aus Saulus Paulus. Und dieser bestimmt die Geschicke der Welt entscheidend mit. Durch seine Missionsreisen gründen sich christliche Gemeinden im Mittelmeerraum. Dort lebt er eine Zeitlang mit den Menschen zusammen und zieht dann weiter. Er selbst sieht sich als Werkzeug Gottes.
Sind auch wir Werkzeuge Gottes? Ja, ich glaube schon. Gott braucht einfach manchmal Menschen, um seine Pläne durchzusetzen. Wir sind dann in seinem Auftrag unterwegs. Im Film Blues Brothers heißt dies: „Wir sind im Auftrag des Herrn unterwegs.“ Manche Menschen empfinden sich als Werkzeug Gottes. Andere bekommen es vielleicht gar nicht mit, dass sie Werkzeug Gottes sind und gerade einen Auftrag von ihm ausführen.
Und dabei passieren wirklich höchst merkwürdige Dinge. Durch einen aus der Hosentasche gerutschten Autoschlüssel entstand letztens ein sehr tiefes und gutes Gespräch. Ob Gott ihn da hat rausplumpsen lassen? Zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall. Ich habe in meinem Leben und in meinem Beruf schon so viel Verrücktes erlebt, dass ich aufgehört habe, mich darüber zu wundern. Es ist halt Gottes Handeln und der ist echt kreativ.
Guter Vater!
Wenn du mich brauchst Gott, dann handle durch mich. Amen.
"Gottes Werkzeug sein"
Prädikantinnen und Prädikanten kommen aus verschiedenen Berufen und aus allen Altersschichten. Richter und Richterinnen sind ebenso darunter wie Bankangestellte oder Handwerker, Ingenieurinnen, Lehrer, Bäuerinnen, Professoren, Ärztinnen und Krankenpfleger. Sie bringen ihre Berufs- und Lebenserfahrung in den Dienst der Verkündigung ein und machen ihn so reicher und bunter.
Jährlich lassen sich etwa 20 bis 25 Menschen in Baden neu für den Prädikantendienst ausbilden. In dieser 18 Monate dauernden Vorbereitung lernen sie die Abläufe von Gottesdiensten, das Predigen, Abendmahl und Taufe, Trauung und Bestattung und erhalten vor allem auch grundlegende theologische Informationen. Während der Ausbildung werden die zukünftigen Prädikantinnen und Prädikanten von einem Gemeindepfarrer oder einer Gemeindepfarrerin begleitet.
So unterschiedlich die Lebensläufe der Prädikantinnen und Prädikanten ist: Die Motivation, aktiv das Evangelium zu verkünden, verbindet sie. Einige der Anwärter und Anwärterinnen für den Prädikantendienst, die derzeit die Ausbildung in Mosbach-Neckarelz absolvieren, sprechen über ihre Gedanken und Wünsche in Bezug auf ihre zukünftige Tätigkeit.
Helgine Borm, 54, aus Angelbachtal, Pfarramtssekretärin. Sie singt im Projektchor, ist beratendes Mitglied des Kirchengemeinderats und ist in vielerlei Weise haupt- und ehrenamtlich in der Gemeinde tätig.
„Ich mache die Ausbildung zur Prädikantin, weil ich die Zusage, welche in der Bibel steht, dass jeder Laie das Wort Gottes verkündigen darf, ernst nehme. Die badische Landeskirche gibt mir die Chance, dieses Recht, das wir als Protestanten haben, auf eine solide Grundlage zu stellen. In meiner Heimatgemeinde Angelbachtal bin ich durch die Tätigkeit im Bauausschuss mehr mit den praktischen Dingen beschäftigt; als Prädikantin kann ich dann wieder näher am einzelnen Menschen sein und die regelmäßigen Gottesdienste – besonders in den kleinen Dörfern, während der Urlaubszeit der hauptamtlichen Pfarrinnen und Pfarrer – ermöglichen."
Dorothea Damm, 35, aus Mörtelstein, Gymnasiallehrerin in Elternzeit. Sie singt im Kirchenchor und ist ehrenamtlich im Organisationsteam des Seniorennachmittags und der Krabbelgruppe ihrer Gemeinde aktiv.
„Ich möchte mich als Prädikantin engagieren, weil ich dazu beitragen will, dass auch meine Kinder von den kirchlichen Strukturen profitieren können, die wir heute noch haben. Außerdem empfinde ich es als tolle persönliche Herausforderung. Ich genieße es, mich mit den Hintergründen von Theologie und Liturgie zu befassen. Am Ende kann ich anderen Menschen in der Kirche vielleicht etwas mitgeben, das sie durch die kommende Woche trägt. Mir macht mein Glaube Mut und ich hoffe, dass ich auch anderen Mut machen kann.“
Ina Faber, 36, aus Eppingen, Bankkauffrau. Sie ist seit ihrer Konfirmandenzeit ehrenamtlich im Kindergottesdienst-Team ihrer Gemeinde aktiv.
„Nach meiner langjährigen Tätigkeit im Kindergottesdienst möchte ich lernen, als Liturgin nun auch Gottesdienste für Erwachsene zu leiten.“
Martin Kirschenlohr, 59, aus Adelsheim, Landwirtschaftsmeister.
„Ich möchte die Bibel in allgemein verständlicher Sprache vermitteln.“
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www.ekiba.de/infothek/gottes-werkzeug-sein/
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause