Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Psalm 23,1
Welch wunderschöne und bekannte Worte. Es sind wohl mit die bekanntesten Worte der Bibel. Aber stimmen sie eigentlich auch in der Realität? „Mir wird nichts mangeln?“ – es fehlt mir also nichts? Nun das hat es damals nicht bedeutet und bedeutet es heute auch nicht.
Der Psalm greift das Bild eines Hirten auf, der sich um seine Schafe kümmert. Er beschützt sie, er führt sie auf möglichst saftige Wiesen, er kümmert sich um sie, wenn sie krank sind. Aber auch der beste und umsorgende Hirte kann nicht verhindern, dass es auch mal Wiesen gibt, auf denen wenig zu finden ist. Er kann nicht verhindern, dass Tiere krank werden. Und gegen Kälte, Stürme, Regen, glühende Hitze oder Gewitter ist auch der beste Hirte machtlos.
Genauso sieht es doch auch in unserem Leben aus. Auch wenn Gott fest an unserer Seite ist wie der Hirte bei den Schafen, so werden auch wir krank, stehen auch wir im Regen und müssen durch dunkle Täler gehen, von denen der Psalm spricht.
Der große Unterschied aber ist: Wir sind in den dunklen Tälern unseres Lebens nicht alleine. Gott geht hinterher, er ist dabei. Und das bedeutet, wir müssen nicht alles alleine aushalten und durchstehen. Gerade dann wird das wichtig, wenn wir in Dunkelheiten sind, wenn z.B. eine Krankheit von uns Besitz ergriffen hat, die nur noch eine kurze Zeit des Lebens ermöglicht. Und auch, wenn wir Menschen auf ihren schwierigsten Wegen begleiten. Genau da sind wir nicht alleine.
Für manch einen mag dies wie eine Vertröstung klingen. Aber es ist Gottes Liebe, die gerade dann trägt, wenn wir den Boden unter den Füßen verlieren. Dann hilft Gott.
Guter Vater!
Du gehst mir hinterher und lässt mich nicht im Stich. Amen.
Psalm 23 aus der Sicht eines Schafes
Wunderschön blau leuchtet der Himmel an diesem Tag. Das Gras der großen Wiese sieht saftig grün aus und riecht herrlich. Hierher hatte uns der Hirte erst vor ein paar Tagen geführt. Hier dürfen wir Schafe nach Herzenslust grasen. Geschehen kann uns nichts, denn der Hirte ist immer in der Nähe.
Mehrmals am Tag zeigt er uns den Weg zu einem plätschernden Bach. Hier können wir trinken, so viel wir wollen. Mmh! Frisches, kühles Wasser!
Immer findet der Hirte einen Weg, auf dem wir sicher weiter ziehen können. Wenn wir eine Wiese abgegrast haben, treibt er uns zusammen und zeigt uns, wo wir gut gehen können. Manchmal singt er dabei oder pfeift fröhliche Lieder. Das tut gut!
Und wenn es sich einmal nicht vermeiden lässt, führt der Hirte uns auch durch dunkle Täler. Einmal konnten wir kaum sehen, wohin der Weg führte. Der Weg war schmal und uneben. Mir wurde angst und bange! Aber dann spürte ich den Stab des Hirten, der mir half, auf dem Weg zu bleiben. Da wusste ich: Ich bin nicht allein.
Selbst wenn böse Tiere kommen, darf ich mich noch sicher fühlen. Der Hirte weiß, wo wir Zuflucht finden. Auch in Gefahren sorgt er für Nahrung.
Einmal holte der Hirte sogar kostbares Salböl aus seiner Tasche, das duftete wunderbar! Er ließ ein wenig Öl auf seine Hand tropfen und rieb es mir vorsichtig auf den Kopf. Da habe ich gespürt: Er hat mich gern.
Am schönsten ist es, wenn wir uns abends im Lager des Hirten um das Feuer scharen. Dann denke ich oft: Hier will ich bleiben, da, wo mein Hirte zu Hause ist.
www.rpi-loccum.de/damfiles/default/rpi_loccum/Materialpool/Lernwerkstatt/Gebet/gebet2_1-d6f76864a688b7894bc020398538e830.pdf
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause