Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. Matthäus 28,20
Ein sehr tröstender Satz. Ein Versprechen Gottes. Ein Satz, den der auferstandene Jesus als letztes im Matthäusevangelium zu seinen Jüngern sagt. Vorher hatte er sie aufgefordert, Mission zu treiben, Menschen zu taufen und insgesamt den Menschen von Gott und der Verkündigung Jesu zu erzählen. Und damit sie sich das auch zutrauen, folgt dann das Versprechen: Ich bin immer an eurer Seite.
Nicht umsonst ist dieser Satz ein fester Bestandteil der Taufliturgie. Denn in der Taufe sagt Gott zu einem Menschen: „Ich werde dich dein Leben lang begleiten. Ich lasse dich nie im Stich, egal was passiert.“ Und dieses Versprechen Gottes ist persönlich auf diesen einen Menschen gemeint, zu diesem einen Menschen gesagt. Ein persönliches Versprechen. Deswegen ist die Taufe auch ein so wichtiges und schönes Geschenk an die Menschen, weil es uns an diese Zusage Gottes erinnert.
Mir gibt dieses Versprechen Gottes eine ganz enorme Kraft. Den das Versprechen gilt auch mir ganz persönlich (und auch Ihnen und Dir). Egal, was in meinem Leben noch alles passieren wird an guten und schlechten Dingen – ich muss es nicht alleine bewältigen. Alleine das Gefühl, nicht alleine zu sein, macht schon ganz enorm Mut und gibt schon viel Kraft. Das ist dann so wie mit dem älteren Bruder oder Schwester an der Seite. Mit ihm bin ich nicht so ängstlich als wenn ich alleine wäre.
Und noch ein Gutes. Wenn Menschen sich ein Versprechen geben, dann kann es sein, dass dieses Versprechen auch schon mal gebrochen oder nicht eingelöst wird. Das kann mit einem Versprechen, das Gott gibt schlicht nicht passieren. Ich kann mich auf das, was Gott verspricht, blind verlassen.
Guter Vater!
Danke für dein Versprechen. Amen.
Matthäi am Letzten (Margret Wand)
“Aller guten Dinge sind drei“ oder “Wer zuerst kommt mahlt zuerst“ - es gibt eine Menge uralter Redewendungen, die immer noch gebraucht werden. Margret Wand hat sich auf die Spuren eines ganz besonderen Sprichwortes begeben.
"Tja, bei dem ist Matthäi am Letzten." Meine Oma hat das oft gesagt. Mit einem bedauernden Unterton. Ich habe lange nicht verstanden, was genau damit gemeint war. Ich wusste nur: Da geht’s jemandem schlecht. Und irgendwas hat es mit dem Matthäus aus der Bibel zu tun.
"Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende".
Das steht am Ende des Matthäus-Evangeliums. Und was ist daran nun so schlimm? Da steht doch gar nichts davon, dass es jemandem schlecht geht. - Vielleicht hilft es zu wissen, dass der biblische Matthäus Steuereintreiber war. Also jemand, der nach landläufiger Meinung den Leuten das sauer verdiente Geld aus der Tasche zog. Mit "Matthäi am Letzten" meinte meine Oma dann wohl: Der hat nichts mehr, der ist pleite, der Arme. Und das "am Letzten" bezieht sich wahrscheinlich auf den Schluss-Satz des Evangeliums:
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.
Da haben wir´s: Ende. Das Wort klingt bedrohlich. Ende. Keiner weiß, was danach kommt. Die Redensart lässt aber außen vor, wie der Rest des Satzes lautet: "Und siehe, ich bin bei euch alle Tage." Das ist Verheißung, nicht Bedrohung. Da klingt Hoffnung mit, Geborgensein. Vielleicht klingt das ja demnächst für dich mit, wenn mal jemand sagt: "Bei dem ist Matthäi am Letzten." Und vielleicht kannst du dann diesem jemand irgendwie helfen.
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