Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade.
Jona 2,9
Obwohl ich mich nun schon seit Jahrzehnten mit biblischen Texten beschäftige, gibt es immer wieder neue Aspekte und Gedanken zu entdecken. Mit dem „Nichtigen“ hier bei Jona sind andere Götter bzw. Götzen gemeint. Wer sich auf andere Götter verlässt wird merken, dass sie nicht helfen können.
Doch ich höre diesen Satz aus dem Buch des Propheten Jona ganz neu. Denn ich merke, es gibt so unendlich vieles Unwichtiges auf dieser Welt. „Germany next Topmodell“, „Deutschland sucht den Superstar“, „Biggest Loser“, „Bauer sucht Frau“ – alles Formate, in denen Menschen auf deren eigene Kosten vor einem Millionenpublikum bloßgestellt werden. Hat alles das irgendeinen Sinn oder Wert?
Und so gibt es unendlich vieles, was uns ablenkt: Internet, Spiele, Computer, und, und, und …. Verlieren wir dabei nicht das Wichtigste aus dem Blick? Ist nicht die Begegnung mit Gott, die Begegnung untereinander das Wichtigste, was Leben ausmacht? Warum geben wir uns mit solchen ablenkende Schwachsinnigkeiten zufrieden, obwohl es doch ganz anders sein könnte.,
Das merke ich immer wieder bei uns in der Gemeinde. Da, wo sich Menschen wirklich begegnen, da passiert etwas Großartiges. Wir treten in Kontakt, werden dadurch bereichert, manchmal auch infrage gestellt. Aber wir bleiben dabei niemals stehen, sondern entwickeln uns. Ob Konfirmanden über sich selbst und Gott nachdenken, der Frauenkreis über seine Ängste spricht, der Offene Treff eine Gefängnisseelsorgerin kennenlernt, die Jugendlichen im Keller voneinander und der Jugendleiterin lernen, die Kunstgruppen ihre Kreativität entdecken. Alles das gibt Sinn, macht eine tiefe Freude, bringt uns weiter. Warum wollen wir den Schatz für ein billiges ablenkendes Scheinvergnügen aufgeben?
Guter Vater!
Hilf uns bei dem echten Leben zu bleiben. Amen.
Herzschläge (Klaus Lutz)
Wie würde Gott den Mensch sehen?
Würde er zu mir sagen:
Du bist ein Bäcker.
Oder würde er zu mir sagen:
"Du bist der Mensch den ich wollte!
Du bist der Mensch den ich dachte!
Du bist der Mensch den ich sah!
Du bist der Mensch den ich achte!"
Denn Du lebst deine Träume.
Denn Du gehst eigene Wege.
Denn Du siehst echte Welten.
Denn Du findest wahres Leben
Denn Du bist meine Hoffnung.
Denn Du bist der Mensch den ich dachte!
Wie würde Gott den Mensch sehen?
Würde er zu mir sagen:
Du bist ein Sieger.
Oder würde er zu mir sagen:
"Du bist der Mensch den ich träumte!
Du bist der Mensch den ich wünschte!
Du bist der Mensch den ich fühlte!
Du bist der Mensch den ich schätze!"
Denn Du findest eigene Ideen
Denn Du hast echtes Wissen.
Denn Du erlebst wahre Reisen.
Denn Du siehst gute Zeiten.
Denn Du bist meine Freude.
Denn Du bist der Mensch den ich wollte!
Wie würde Gott den Mensch sehen?
Würde er zu mir sagen:
"Du bist ein König!"
Oder würde er zu mir sagen:
"Du bist der Mensch den ich malte!
Du bist der Mensch den ich spielte!
Du bist der Mensch den ich traf!
Du bist der Mensch den ich liebte!"
Denn Du kennst eigene Pläne
Denn Du liest andere Briefe.
Denn Du erlebst echte Feste.
Denn Du besitzt weite Flügel.
Denn Du bist mein Stern.
Denn Du bist der Mensch den ich fand..
Wie würde Gott den Mensch sehen?
Würde er zu mir sagen:
Du bist ein Riese.
Oder würde er zu mir sagen!
"Ich will Dich nie als Künstler erleben!
Ich will Dich nie als Denker sehen!
Ich will Dich nie als Träumer treffen!
Ich will Dich nur als Knecht kennen!"
Und lebe nie für die Freiheit.
Und rede nie von der Wahrheit.
Und höre nie auf die Klugheit.
Oder würde Gott zu mir sagen:
"Sei die Liebe die ich wollte!
Und sei kein Sklave!"
www.e-stories.de/gedichte-lesen.phtml?279860
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause