Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.
Jesaja 9,1
Ich muss automatisch an Weihnachten denken, an den Stern, der den Menschen im Dunkel das Ziel gezeigt hat. Aber dieses Licht war nicht nur Wegweiser, sondern auch ein Licht der Hoffnung für diese Welt. Wer von diesem Licht erfasst wurde, den hat das Licht verändert, wenn er es in sein Herz und seine Seele gelassen hat.
Dies gilt auch heute noch. Das Licht Gottes will in unseren Herzen und Seelen leuchten. Es will Menschen berühren und sie verändern. Das Licht Gottes lässt Menschen anders werden. Menschen erkennen dann, was sie selbst dazu beigetragen haben, dass die Welt dunkler wurde. Leuchtende Menschen folgen Jesus nach. Sie schauen nicht nur nach sich selbst. Sie schauen auch nach sich selbst und nach dem Nächsten und nach Gott.
Leuchtende Menschen führen keinen Krieg, sie verabscheuen Gewalt, sie lehnen ein reines Machtgehabe um der Macht willen ab. Ihre Worte bauen auf, sie verletzen nicht. Ihre Taten unterstützen und machen es dem anderen nicht schwerer. Leuchtende Menschen sind liebevoll und zärtlich, nicht hart und abweisend. Sie suchen die Gemeinschaft und sind einladend statt ausgrenzend. Leuchtende Menschen sind gönnend und wohlwollend statt misstrauisch und berechnend.
Auch leuchtende Menschen machen Fehler. Sie sind keine Perfektionisten. Aber sie lernen aus ihren Fehlern und versuchen, sie nicht zweimal zu machen. Manche strahlen einfach hell und geben so das Licht der Liebe Gottes weiter. Und so wird das Dunkel dieser Welt durch sie ein wenig erhellt. Sie stecken andere an und machen deren Leben lebenswert.
Guter Vater!
Lass mich ein leuchtender Mensch sein. Amen.
Menschen, die wie Licht sind (Martin Dühning)
Es gibt sie: Menschen, die wie Licht sind an dunklen Tagen, die innerlich leuchten und die ihre Umgebung erhellen. Aber sie sind und waren wohl immer schon selten. Es gibt aber auch noch jene Menschen, die wirklich Gutes tun, manchmal nur, indem sie sind, was sie sind: ein Licht. Sie ähneln ein wenig der Fee im Märchen, einem leuchtenden weißen Hirsch im dunklen Nachtwald, bloß, dass sie einem auch in der grauen Alltagsrealität begegnen können, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht und etwas Glück hat. Denn sie sind schon ein wenig selten und man übersieht sie auch leicht – denn man findet sie selten bei Prestigeprojekten, Feten und Feiern, sondern eher an Orten, wo man leben kann, aber wenig Ruhm einkassieren. Dort halten sie sich häufiger auf, denn diese lichten Gemüter streben nicht nach Erfolg und Ruhm, sondern sind sich selbst genug; das aber nicht im Sinne von Selbstgefälligkeit oder Gleichgültigkeit, nein, in eher mystischem Sinne: Sie erfreuen sich an der Leichtigkeit, die mit ihnen ist, weshalb sie der Gesellschaft zwar nicht aus dem Weg gehen, das eitle Treiben der Mächtigen und ihrer Speichellecker aber ignorieren, sich vielmehr am Kleinen erfreuen oder an dem Guten, dass sie selbst tun – und das nicht aus Ehrgeiz oder Ideologie; lichte Menschen sind keine Prinzipienreiter, sondern einfach helle Gemüter, weil es aus ihnen heraus strahlt.
Lichte Menschen sind keine Gutmenschen. Sie wirbeln nicht mit guten Taten durch die Gemeinschaft und fühlen sich auch nicht genötigt, hier und überall die Welt zu retten und die Gesellschaft mit ihren gutgemeinten Tätigkeiten umzustülpen, nein, sie scheinen aus sich selbst heraus und sind ihren Mitmenschen einfach Licht, indem sie einfach Freundlichkeit und Wärme verstrahlen. Sie sind keine Helden, sie sind keine Heroen. Es sind Menschen, wie man sie sich als Mutter oder Vater wünschen würde, vielleicht auch als Oma oder Opa, es sind Menschen, die unserer Gesellschaft gut täten, wenn die mal das Sagen hätten, weil sie verständig statt vernunfttrocken und hilfsbereit statt ambitioniert sind. Sie heilen, statt zu revolutionieren.
Vielleicht, wenn ich die Gnade habe, werde ich in meinem Leben noch ein paar Menschen von dieser freundlich-hellen Sorte begegnen und dafür etwas weniger Fanatikern, Ideologen und Egoisten.
www.anastratin.de/2020/01/11/menschen-die-wie-licht-sind/
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause