Bevor ich leiden musste, ging ich irre; jetzt aber tue ich, was du befiehlst.
Psalm 119,67
Die Menschen zur Zeit des alten und neuen Testaments hatten noch lange nicht so viel Verständnis von der Welt wie wir heute. Sie wussten nichts über Bakterien und Viren, wie Krankheiten entstehen. Sie glaubten fest daran, dass es einen Tun – Ergehen Zusammenhang gibt. Denjenigen, die krank wurden oder denen es schlecht ging, die waren daran selbst schuld. Bestimmt hatten sie sich selbst falsch verhalten. Ihr Ergehen war eine direkte Folge ihres Handelns. Das denken wir zum Glück heute nicht mehr.
Aber der Satz aus dem 119. Psalm hat trotzdem eine Wahrheit in sich, die auch heute noch Menschen bewegt. Der Beter beschreibt, dass sich durch das Leiden sein Leben verändert hat. Es hat nicht nur das Leben, sondern auch ihn selbst verändert.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Frau, die eine Brustkrebserkrankung erfolgreich überstanden hatte. Inzwischen waren es mehr als 10 Jahre her. Die Sicherheit kam nie ganz zurück, aber sie wuchs von Jahr zu Jahr ohne Befund. Sie sagte: „Ein Gutes hatte die Krankheit ja. Sie hat mich dazu gebracht zu merken, was wirklich wichtig ist. Ich arbeite auch heute noch gerne, aber es ist nicht mehr das Wichtigste. Menschen sind viel wichtiger.“
Zudem erzählte sie, wie ihr Freundeskries sich verändert hatte. Sie hatte gemerkt, auf wen sie sich wirklich verlassen konnte und welche nur „Schönwetterfreunde“ waren.
Ihr Schicksal kann uns vielleicht noch einmal zum Nachdenken bringen. Was wäre, wenn ich so erkranken würde? Was oder wer wäre dann das Wichtigste für mich?
Guter Vater!
Dass du in meinem Leben dabei bist, das ist mir sehr wichtig. Amen.
Das Pferd Huppdiwupp
Es war einmal ein Pferd, das hieß Huppdiwupp und konnte ganz hoch springen. Es stand auf einer Wiese, aber da war gar nichts hoch genug zum Drüberspringen. Da sagte es zu einer Maus:
„Mach mal einen ganz großen Buckel, ich will über dich springen!" Und die Maus strengte sich an und machte einen ganz großen Buckel, und das Pferd Huppdiwupp sprang huppdiwupp drüber hinweg.
„Ach, du bist ja viel zu klein", sagte das Pferd.
Da sah es einen Hund.
„Mach mal einen Buckel, ich will über dich springen!" Und der Hund machte einen Buckel, und das Pferd sprang drüber hinweg. Aber auch der Hund war viel zu klein. Da sagte das Pferd zu einem Kalb:
„Mach mal einen Buckel, ich will über dich springen!" Und das Kalb machte einen Buckel, und huppdiwupp sprang das Pferd Huppdiwupp drüber hinweg. Aber auch das Kalb war ihm noch zu klein. Da sagte es zu einer Kuh:
„Mach mal einen Buckel, ich will über dich springen!" Und die Kuh machte einen Buckel, und das Pferd sprang drüber hinweg.
„Das war schon besser", sagte Huppdiwupp, „aber ich kann noch viel höher springen."
Da sah das Pferd ein Haus stehen. Es war Großmutters Häuschen, und die Großmutter saß gerade bei Tisch und aß Kuchen mit Schlagsahne.
„Ich kann so hoch springen", sagte das Pferd, „ich will über Großmutters Haus hinwegspringen." Und es nahm einen Anlauf und sprang - huppdiwupp - los. Aber das Haus war doch höher, als Huppdiwupp springen konnte; das Pferd verhedderte sich mit den Beinen in der Fernsehantenne und - muiskadabums - sauste es durch die Dachziegel hindurch mitten ins Zimmer hinein, wo die Großmutter saß. Mit dem linken Vorderfuß landete es in der Kakaotasse, mit dem rechten im Apfelkuchen, mit dem linken Hinterfuß blieb es in der Milchkanne stecken, und mit dem rechten Hinterfuß platschte es mitten in die Schlagsahne.
„Nanu", sagte die Großmutter, „was sind denn das für Sitten?"
„Ja, ich wollte über dein Haus springen", sagte das Pferd, „und habe
es nicht ganz geschafft."
„Soso", sagte die Großmutter, „dann wollen wir es noch einmal gemeinsam versuchen; aber vorher mußt du dich ein bißchen stärken."
„Au fein", sagte das Pferd, „ich habe nämlich heule noch gar nicht gefrühstückt"
Die Großmutter wischte dem Pferd Huppdiwupp die Schlagsahne vom rechten Hinterfuß, und dann aßen sie gemeinsam, was noch übrig war.
„Jetzt fühle ich mich aber stark", sagte das Pferd, als der Kuchen bis auf den letzten Krümel aufgegessen war.
„Ja, ich auch", sagte die Großmutter. „Jetzt wollen wir zusammen über das Haus springen."
Und dann stieg die Großmutter auf das Pferd und ritt die Treppe hinunter. Sie nahmen einen noch größeren Anlauf und -huppdiwupp - da sausten sie durch die Luft.
Aber - ich weiß nicht, vielleicht hatten sie doch zu viel Schlagsahne gegessen - das Pferd schaffte es auch diesmal nicht und blieb mit dem Bauch oben auf dem Schornstein hängen. Da hing nun das Pferd auf dem Schornstein von Großmutters Häuschen, und die Großmutter saß oben drauf. Zuerst fanden sie das beide ganz lustig, die Großmutter freute sich über die schöne Aussicht, und dem Pferd war es von dem Rauch am Bauch schön warm. Aber weil der Rauch nicht so richtig aus dem Schornstein herauskonnte, ging unten in Großmutters Häuschen der Ofen aus. Und dann wurde es ungemütlich. Zum Glück kam gerade der Schornsteinfeger vorbei. Er hatte eine lange Leiter angestellt, und darauf ist dann die Großmutter heruntergeritten.
Das Pferd wollte gleich noch einmal über das Haus springen. Aber die Großmutter sagte: „Nein, danke, jetzt ist der Ofen aus und der Kuchen alle und das Dach kaputt, mir reicht's für heute."
www.familienfoerderung.at/wp-content/uploads/S.84-85-Trainingseinheit-Genau-zuhören-.pdf
Hier sind alte Andachten zu finden:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause