Was recht ist, dem sollst du nachjagen, damit du leben kannst.
5. Mose 16,20
Recht und Leben werden miteinander in Beziehung gesetzt. Erst, wenn ich dem Recht nachjage, kann ich leben. Nun, das stimmte damals nicht und es stimmt auch heute nicht. Auch wer Unrecht tut, kann leben. Ja manchmal sogar von außen beurteilt, komfortabel leben.
Vielleicht müsste die Übersetzung eher lauten: „…damit du erfüllt und gut leben kannst.“ Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass ein unrechtes Handeln Rückschlüsse und Konsequenzen für das eigene Leben hat. Wer z.B. auf Kosten anderer lebt, vergiftet sozusagen sein eigenes Leben. Wer durch Unrecht, vielleicht Betrug lebt, der vergiftet genauso sein eigenes Leben.
Ein Leben aber, das nach Recht gelebt wird, ist auch ein Leben, auf das man stolz sein kann – zu Recht stolz sein kann. Und dies ist auf eine ganz andere Weise befriedigender als ein Leben, das auf Unrecht fußt. Dabei fällt mir ein altes Sprichwort ein: „Ein ungerechter Groschen frisst zehn andere.“ Auch hierbei wird deutlich, dass ungerechtes Handeln keine guten Folgen hat. Ich halte es für wichtig, dass man am Ende des Lebens sagen kann: „Es war ein gutes Leben. Zwar würde ich vielleicht einiges anders machen, wenn ich es noch einmal leben könnte. Aber insgesamt bin ich mit meinem Leben und der Art, wie ich es gelebt habe, zufrieden.“
Ein letzter Gedanke: Ich bin überzeugt, dass jedes Leben Gemeinschaft braucht. Unrecht aber zerstört die Gemeinschaft. Es setzt den, der das Unrecht begeht außerhalb der Gemeinschaft. Leider gilt dies manchmal auch für den, an dem das Unrecht begangen wird. Durch das Unrecht verlieren er oder sie die Gemeinschaft. Deswegen setzen wir uns als Christinnen und Christen auch für das Recht ein.
Guter Vater!
Schenke mir gute Gedanken, ein rechtes Leben zu leben. Amen.
Füreinander - Miteinander
„Der tschechische Staat hat diese Kutsche für 2,5 Millionen Kronen restaurieren lassen", erklärt die Schlossführerin und sagt dies mit einem gewissen Stolz. Sie zeigt auf den goldenen Eggenbergschen Wagen aus dem Jahre 1638, der im Schloss der Stadt Krumau steht, die heute Cesky Krumlov genannt wird.
Die Besucher bestaunen dieses ungewöhnliche Gefährt, das von der Deichsel über die prächtigen Figuren vor den Sitzen bis zu den Rädern mit Blattgold überzogen ist. Diese Kutsche ließ Johann Anton von Eggenberg bauen. Ferdinand IJJ. hatte den böh mischen Fürsten beauftragt, seine Ernennung zum Kaiser Papst Urban VÜI. bekanntzugeben und in einer Gesandtschaft die entsprechenden Geschenke zu überreichen. In dieser Kutsche, vor die zwölf Rappen gespannt waren, fuhr also der Fürst mit seinen Geschenken durch Rom zum Vatikan, hi dieser Zeit tobte in Böhmen, in seinem Land also, der furchtbarste Krieg, der bisher Europa heimgesucht hatte. Zwanzig Jahre schon zogen die Landsknechte von Süden nach Norden und von Osten nach Westen. Sie plünderten, schändeten und mordeten. Die Ställe und Vorratskammern der Bauern waren von den Horden bis auf das letzte Stück Käse und Wurst ausgeraubt worden. Das Bestellen der Felder war vielerorts nicht mehr möglich und darum litten die Menschen unsagbaren Hunger. Es gab Kinder, die nur Not und Elend, Angst und Flucht erlebt hatten, denen jegliches Lachen vergangen war. Die zugesehen hatten, wie vor ihren Augen die Eltern gefoltert und getötet wurden.
In dieser Zeit also, als sein Volk die größten Qualen erduldete, ließ Johann Anton von Eggenberg in Rom von Giuseppe Fiochini diese Kutsche für ein Vermögen bauen. Sie wurde benutzt für eine Fahrt durch Rom zum Vatikan, für eine Fahrt von sechs Kilometern. Danach wurde sie zerlegt und nie mehr gebraucht. Sie diente dem Fürsten nur noch als Bett. Diese Kutsche bewundern die Besucher des Schlosses.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause