Dient ihm voll Freude, kommt zu ihm mit fröhlichen Liedern!
Psalm 100,2
Der Psalm 100 beschreibt die Situation, wie sie am Tempel in Jerusalem vorzufinden war. In einem anderen Vers dieses kurzen Psalms heißt es: „Geht durch die Tempeltore ein mit Dank, betretet die Vorhöfe mit Lobgesang!“ Das hauptsächliche Geschehen im Tempel bestand in der Opferung von Tieren. Je nachdem wie reich man war, wurden kleine oder große Tiere zum Opfer dargebracht. Der Psalm 100 aber legt einen ganz anderen Schwerpunkt: Freude und Fröhlichkeit. Die Nähe Gottes soll zur Freude und Fröhlichkeit führen. Zusätzlich aber auch die Erfahrung, dass Gott einen immer begleitet hat.
Die Nähe Gottes und auch die Erfahrung der Begleitung Gottes kennen wir als Christinnen und Christen ja nun auch. Wie sieht es denn bei uns mit der Freude und der Fröhlichkeit aus? Müssten wir nicht viel fröhlicher sein als wir es sind? Gerade uns Deutschen wird ja oft nachgesagt, dass wir wenig fröhlich sind und ständig irgendwie rumnörgeln.
Nun Freude kann man nicht befehlen, genauso wenig wie Fröhlichkeit. Aber wir können lernen, uns öfter daran zu erinnern, dass wir von Gott begleitet werden. Wir können uns öfter an Gottes Nähe anlehnen. Das Seltsame ist: Wenn man sich das zur Regel macht, dann verändert es wirklich das Gemüt. Wer eher auf das Schöne und Unterstützende achtet, wird sich unterstützt fühlen.
Die Tageslosung hat noch einen Blickpunkt. Sie spricht vom Dienen mit Freude. Ja, wer sich so von Gott unterstützt und gehalten fühlt, der kann aus vollem Herzen sagen: „Ich danke dir mein Gott für deine Hilfe. Wenn du mich und mein Handeln brauchst, dann zeige mir was und wo ich etwas tun kann.
Ich bin ganz sicher, dass Gott das Angebot gerne annehmen wird. Er wird uns gerne mit unserem Dienst einsetzen. Ob wir es merken?
Guter Vater!
Danke für deine Begleitung und Unterstützung. Amen.
Freude von Gott (Dietrich Bonhoeffer)
„Bei Gott wohnt die Freude, und von ihm kommt sie herab und ergreift Geist, Seele und Leib des Glaubenden. Wo diese Freude einen Menschen gefasst hat, dort greift sie um sich, dort reißt sie mit, dort sprengt sie verschlossene Türen.
Es gibt eine Freude, die von Not, Schmerz und Angst des Herzens nichts weiß. Sie hat keinen Bestand, sie kann nur für Augenblicke betäuben. Die Freude Gottes ist durch die Armut der Krippe und die Not des Kreuzes hindurchgegangen. Darum ist sie unüberwindlich und unwiderleglich. Sie leugnet nicht die Not, wo sie da ist, aber sie findet in ihr, gerade in ihr Gott. Sie bestreitet nicht die ernste Sünde, aber sie findet gerade so die Vergebung. Sie sieht dem Tod ins Auge, aber sie findet gerade in ihm das Leben.
Um diese Freude, die Jesus schenkt, geht es. Sie allein ist glaubwürdig, sie allein hilft und heilt."
Alte Andachten zu den Tageslosungen finden Sie unter https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause