Vor Angst schrie ich auf: »Ich bin verloren! Ich bin unwürdig, den HERRN zu preisen, und lebe unter einem Volk, das genauso unwürdig ist.
Jesaja 6,5
Diese Sätze stammen aus der Berufungsszene des Jesaja. In einer Vision sieht er Gott auf dem Thron sitzen von machtvollen Engeln umgeben. Angesichts dieser göttlichen Begegnung wird ihm panisch bewusst, wie weit er vom Göttlichen entfernt ist. Und so schreit er laut auf und glaubt, verloren zu sein. Doch ein Engel berührt seinen Mund mit einem Stück glühender Kohle und säubert so den Menschen Jesaja. Nun ist sein Mund „sauber“ und rein. Und aus ihm können die Worte Gottes fließen. Als Gott überlegt, wen er als seinen Boten senden kann, da meldet sich Jesaja und sagt: »Ich bin bereit, sende mich!« Und Gott sendet ihn als seinen Propheten, als seinen Boten. Und aus Jesaja wird ein mächtiger Prophet, dessen Worte bis heute nachhallen.
Durch die Begegnung mit Gott wird Jesaja völlig verändert. Fortan steht sein Dienst im Auftrag Gottes. Und dieser Dienst ist alles andere als leicht. Jesaja geht mit in die Deportation und muss das Fehlverhalten seines eigenen Volkes anprangern. Damit macht er sich natürlich nicht beliebt. Erst sehr spät wird er zum Hoffnungsboten Gottes.
Auch heute noch hat die Begegnung mit Gott oft zur Folge, dass Menschen sich zutiefst verändern. Sie entdecken neue Wege, einen neuen Sinn. Manchmal sind es äußerlich nur kleine Nuancen, die wahrnehmbar sind. Manchmal wird das ganze Leben auf den Kopf gestellt. Spannend aber ist, dass dies niemals gegen den Willen des Menschen passiert. Auch Jesaja wird erst in den Dienst genommen, als er sich selber meldet.
Wenn Gott uns anspricht, melden wir uns dann oder bleiben wir lieber auf den vertrauten Wegen?
Guter Vater!
Gib mir den Mut für deine Wege. Amen.
Auf Wanderschaft geschickt (Herbert Haag)
Eine Aufgabe, eine Tätigkeit, etwas uns lieb Gewordenes kann jäh ein Ende finden. Ein Unternehmen ist misslungen, und wir müssen uns wieder zu einem neuen Anlauf aufraffen. Vergangenes und Gewohntes aufzugeben und hinter uns zu lassen, fällt uns Menschen schwer. Eine behagliche Wohnung gibt man nicht gern auf. Und doch ist es heilsam für uns, wenn wir von Gott immer wieder neu auf die Wanderschaft geschickt werden. Denn nur deshalb heißt er uns aufbrechen, um uns in das Land des Lebens zu führen, das er uns zeigen wird.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause