Ich, der HERR, behüte den Weinberg und begieße ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten.
Jesaja 27,3
Der Wein bzw. der Weinberg sind in der Bibel wichtige Symbole. Der Wein gilt als wertvolles Lebensmittel. Jesus selbst vergleicht sich mit einem Weinstock und erzählt ein Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Und schließlich wählt Jesus den Wein als Symbol für sei Blut. Hier bei Jesaja aber steht der Weinberg als Symbol für das Volk Israel. Gott will sein Volk Tag und Nacht behüten.
„Behüten“ – in seine Hut nehmen, auf etwas achten, etwas in Schutz nehmen. Mir fällt sofort ein schönes Lied von Clemens Bittlinger ein, das ihr im Internet finden könnt. (www.youtube.com/watch?v=LTVKuu2tUAc).
Behütet sein, das hat für mich etwas sehr Tröstliches. Wenn ich behütet bin, dann achtet Gott auf mich und das, was mir passiert. Wenn ich behütet bin, dann kann ich mutiger sein. Wenn ich behütet bin, dann kann ich in Zeiten der Not auch bei Gott unterschlüpfen – dann kann ich mich ganz in seine Obhut begeben. Wenn ich behütet bin, dann begleitet mich Gottes Zärtlichkeit.
Und noch ein Gedanke: Viele Menschen sorgen sich um das, was mit ihnen im Alter geschieht. Früher wusste man zumeist: Dann kümmern sich die Kinder um mich. Das ist heute nicht mehr automatisch so. Daher ist es klug, Vorsorge zu treffen: Eine Patientenverfügung zu verfassen, eine Betreuung zu suchen, sich im Altenheim meiner Wahl anzumelden. Schön, wenn alles nicht notwendig ist. Aber zu diesen Vorbereitungen gesellt sich noch ein anderer Gedanke hinzu. Auch und gerade, wenn ich nicht mehr gut oder gar nicht mehr für mich sorgen kann, dann wird Gott mich umso mehr behüten. Denn er ist immer der Schutz für die, die sich selbst nicht helfen können. Daran glauben zu können, finde ich sehr beruhigend und tröstlich.
Guter Vater!
Gut, dass ich bei dir behütet bin. Amen.
Sei behütet auf deinen Wegen (Clemens Bittlinger)
Refrain: Sei behütet auf deinen Wegen,
sei behütet auch mitten in der Nacht,
durch Sonnentage, Stürme und durch Regen
hält der Schöpfer über dir die Wacht.
1. Mitten in der grauen Alltagswelt,
die sang- und klanglos mich beengt,
höre ich ein Lied, das mir gefällt
und das mir Perspektiven schenkt.
2. Manchmal, wenn ein Tag zu Ende geht,
und die Nacht durch alle Ritzen dringt,
spüre ich den Wind der uns umweht
und diese Zeilen mit sich bringt:
3. Immer, wenn wir auseinander geh'n,
spür' ich Trauer, fühl' ich mich allein.
Und bis wir uns einmal wiederseh'n,
soll'n die Worte dein Begleiter sein:
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause