Und du musst innewerden und erfahren, was es für Jammer und Herzeleid bringt, den HERRN, deinen Gott, zu verlassen und mich nicht zu fürchten, spricht Gott, der HERR Zebaoth.
Jeremia 2,19
Vor Kurzem war ich auf einer Beerdigung eines Menschen, der aus der Kirche ausgetreten war. Die Trauerfeier fand außerhalb der Kapelle statt. Eine freie Rednerin war engagiert worden. Ihr Ziel war es, den Trauernden zu sagen: „Seid nicht traurig, denn der Verstorbene ist ja irgendwie noch bei euch.“
Es mag auch wirklich gute TrauerrednerInnen geben. Aber an diesem Morgen war mit Händen zu greifen, was wir nicht bekamen: Kein Wort des Trostes, kein Wort bzgl. der Auferstehung, kein Wort der Geborgenheit bei Gott. Kein Wort, dass Gott die Trauernden trägt. Keinen Segen, weder für die Trauernden noch für den Verstorbenen. Es war einfach nur hohl, arm und kalt.
Wie selten zuvor ist mir an diesem Morgen klar geworden, was Menschen verlieren, die sich von Gott abwenden und meinen, alles alleine zu schaffen.
Natürlich hat Gott den Menschen als ein eigenständiges Wesen geschaffen. Schon die beiden ersten Menschen hatten ihren eigenen Kopf und haben sich nicht an Gottes Worte gehalten. Und so gehört es zum Menschen dazu, sich gegen Gott entscheiden zu können. Aber die Frage ist, wofür entscheiden sich Menschen dann? Was ist die Alternative?
Die Alternative scheinen der eigene Mut und die eigene Kraft zu sein. Aber leider sind Menschen nicht immer mutig und kräftig. Manchmal sind Menschen einfach nur mutlos und erbärmlich. Und dann bräuchten sie eine Kraft von außen, die ihnen Mut schenkt und Kraft gibt. Und ein mit Gott geteiltes Leben, auch wenn es mir gut geht, ist auch ein reicheres, erfüllteres Leben als ohne die Begleitung Gottes.
Guter Vater!
Lass mich von deiner Hilfe so erzählen, dass es Menschen zu dir bewegt. Amen.
Nimm das Leben ernst!
Auf einem Kalenderblatt lese ich einen Spruch, der mir zu denken gibt. Dort heißt es fettgedruckt: „Nimm das Leben nicht so ernst, denn du kommst am Ende ja doch nicht lebend davon!" Das bedeutet: „Nimm das Leben leicht und locker, genieße die Tage, denk nicht an morgen und die ändern, denn am Ende steht ja ohnehin der Tod!" Viele Menschen meinen, sie könnten auf diesem Weg der Leichtigkeit mehr Lebensfreude und sorgenfreie Tage haben. Aber die Erfahrung zeigt, wer leichtfertig mit sich, den anderen, dem Leben umgeht, wird oft schwermütig und traurig. Wer aber das Leben, sich selbst, die anderen, seine Zukunft ernst nimmt, kann viel Freude entdecken und empfangen.
„Lasst uns essen und trinken, feiern und genießen, denn morgen sind wir tot!", das ist der direkte Weg ins Aus und den Untergang. Wenn wir aber das Leben und den, der es uns gab, lieben und ernst nehmen, wird es der Weg zur Lebenserfüllung und Vollendung sein. Darum würde ich auf einen Kalender schreiben: „Nimm das Leben und Gott, dich und die anderen, deine Herkunft und Zukunft, nimm Gottes Wort und seine Liebe ganz ernst, und du kommst immer lebend davon!"
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause