So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet, oder welches ist die Stätte, da ich ruhen sollte?
Jesaja 66,1
Mit Zahlen in der Bibel sollte man immer etwas vorsichtig sein. Dass Methusalem mehr als 900 Jahre alt geworden sein soll, ist zumindest fraglich. Die Angaben für den Bau des Tempels lassen auf jeden Fall ein riesiges Gebäude erwarten. Und wer sich heute die Klagemauer anguckt, der ahnt, wie groß der Tempel in Jerusalem gewesen sein muss.
Irgendwie war das Haus Gottes immer schon in XXL gedacht. Wie oft würde die Auferstehungskirche in den Petersdom hinein passen! Mehr als 800 Jahre hat man am Kölner Dom gebaut. Die Kathedralen in Paris, London, Barcelona, Mailand sind weltberühmt und Prachtbauten ihrer Zeit. Prachtbauten mit einem unvorstellbaren Luxus aus Gold, Marmor, etc. Und doch sind alle Bauten laut Jesaja Winzlinge gegenüber der unvorstellbaren Größe Gottes.
In Namibia habe ich es ganz anders erlebt. Eine kleine Hütte, ein selbstgemaltes Schild daran „… church“. Und schon war die Kirche fertig. Wer durch das Township fuhr begegnete viele dieser kleinen Kirchen – bis zu 100 an einem Ort.
Wichtig war dort nicht de Größe oder der Prunk, sondern die Lebendigkeit der Gemeinde. Niemand hatte in den schwarzen Gemeinden viel Geld. Aber was es im Überfluss gab war Lebensfreude und Glaubensfreude. Man spürte wie die Menschen von Gott ergriffen waren. Man spürte, wie der Geist Gottes die Menschen mit Hoffnung ausstattete, sie bewegte, sie nicht verzweifeln ließ. Gerade heute an Pfingstmontag, wo wir an den Geist Gottes denken, erscheint mir das viel wichtiger als jeder noch so schöne Prachtbau.
Guter Vater!
Komme mit deinem Geist in unsere Leben. Amen.
Als der Wind kam (Ursula Wölfel)
Einmal ist ein Schmetterling aus einem Loch in der Mauer gekrochen, ein ganz neuer Schmetterling. Er hatte wunderschöne bunte Flügel, aber er ist nicht fortgeflogen, er ist auf der Mauer sitzen geblieben. Die anderen Schmetterlinge sind an ihm vorbei geflogen, der Wind hat sie getragen, und sie haben sich Honig von den Blumen geholt.
Aber der neue Schmetterling hatte Angst vor dem Fliegen. Die Bienen sind um ihn herum gesummt, die Mücken haben um ihn herum getanzt, und die dicke Hummel ist über ihm durch die Luft gebrummt.
Aber der neue Schmetterling hatte immer noch Angst vor dem Fliegen. Seine schönen Flügel haben gezittert, er hat die Fühler an seinem Kopf weit ausgestreckt, und mit den Beinen hat er sich an der Mauer festgehalten.
Aber da ist der Wind gekommen. Er hat den schönen, neuen Schmetterling einfach aufgehoben und hoch in die Luft getragen. Da musste der Schmetterling fliegen, da konnte er auf einmal fliegen, und da wollte er nur noch fliegen und fliegen, so herrlich war das!
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause