Der Engel sprach zu Josef: Sie wird einen Sohn zur Welt bringen, den sollst du Jesus nennen (›Der Herr rettet‹). Denn er wird die Menschen seines Volkes von ihren Sünden befreien.
Matthäus 1,21
Mit Jesu Geburt geschieht etwas ganz Neues auf dieser Welt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Welt kommt ein Gott als Kind auf diese Welt. Gott wird Mensch. Und damit wird der unendliche Unterschied zwischen Gott und den Menschen überbrückt. Darauf zielt auch der Satz des Lehrtextes. Das Wort Sünde meint hier in diesem Kontext nicht die schlimmen Folgen einer Tat, sondern eine Seinsform des Menschen. Die Menschen hatten sich von Gott entfernt. Immer wieder beklagen dies die Propheten: Das einst enge Bündnis zwischen dem Volk Israel und „seinem“ Gott wird immer loser, immer bedeutungsloser. Um dieses Verhältnis dann neu zu beleben, wird Gott Mensch in einem Stall, geht den Menschen hinterher. Jesus wusste sich zu seinem Volk gesandt, seine Verkündigung galt aber für alle Menschen.
Wie sieht es denn mit unserer Beziehung zu Gott aus? Ist auch sie immer loser geworden? Hat auch sie an Bedeutung verloren? Und wenn ja, was nun?
Nun, das Weihnachtsfest ist einfach immer wieder neu eine Erinnerung an Gottes Nachgehen zu uns Menschen. Weihnachten ist natürlich ein schönes Fest der Familie, ein Fest mit vielen Traditionen, geschmückten Bäumen und leckerem Essen. Weihnachten ist aber auch die Möglichkeit, auf Gottes Anklopfen zu reagieren. Ich kann meine Herzenstür aufmachen und Gott einfach bitten, in meinem Leben eine größere Rolle zu spielen. Gott wird sich darüber freuen und so kann ich ein noch intensiveres Leben mit ihm führen.
Das genau ist der tiefere Sinn von Weihnachten und gerade daher erhält dieses wunderbare Fest seine Faszination.
Guter Vater!
Zieh in meinem Herzen ein. Amen.
Tut mir auf die schöne Pforte (Benjamin Schmolck)
1) Tut mir auf die schöne Pforte, 5) Stärk in mir den schwachen Glauben,
führt in Gottes Haus mich ein; lass dein teures Kleinod mir
ach wie wird an diesem Orte nimmer aus dem Herzen rauben,
meine Seele fröhlich sein! halte mir dein Wort stets für,
Hier ist Gottes Angesicht, dass es mir zum Leitstern dient
hier ist lauter Trost und Licht. und zum Trost im Herzen grünt.
2) Ich bin, Herr, zu dir gekommen, 6) Rede, Herr, so will ich hören,
komme du nun auch zu mir. und dein Wille werd erfüllt;
Wo du Wohnung hast genommen, nichts lass meine Andacht stören,
da ist lauter Himmel hier. wenn der Brunn des Lebens quillt;
Zieh in meinem Herzen ein, speise mich mit Himmelsbrot,
lass es deinen Tempel sein. tröste mich in aller Not.
3) Lass in Furcht mich vor dich treten,
heilige du Leib und Geist,
dass mein Singen und mein Beten
ein gefällig Opfer heißt.
Heilige du Mund und Ohr,
zieh das Herze ganz empor.
4) Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
lass es mir zur Frucht gedeihn.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause