Wer zu mir kommt und hört meine Rede und tut sie – ich will euch zeigen, wem er gleicht. Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels.
Lukas 6, 47+48
Ich erinnere mich an Ferien in Holland. Eines Morgens wurden wir im Ferienhaus wach als das ganze Haus vibrierte. Es hüpfte fast, so stark waren die Erschütterungen. Kurze Zeit später standen wir ein paar Häuser weiter vor einem Grundstück. Eine Ramme beförderte 16 Fundamentsäulen in den sandigen Untergrund. Die Arbeiter erklärten uns, dies sei bei dem sandigen Boden notwendig, sonst würde das neue Haus ins Rutschen kommen. Wir machten einen ausgedehnten Strandspaziergang, um dem Getöse zu entgehen.
Lukas stellt heute die Frage an uns: Auf welchem Fundament ist dein Leben gebaut. Kann es auch ins Rutschen kommen oder steht es auf festem Grund?
Es gibt viele verschiedene Dinge, worauf Menschen ihr Lebensfundament setzen: Gesundheit, Fitness, Schönheit, Erfolg, Geld, berufliches Weiterkommen, Kinder, Eheleute, Karriere, und, und, und … Doch die Lebenserfahrung zeigt, dass vieles ins Rutschen kommen kann. Beziehungen können zerbrechen, Krankheit das Leben bestimmen, berufliche Niederschläge können kommen. Und dann? Dann ist guter Rat teuer. Jesus beschreibt dies in seinem Gleichnis wie einen Hausbauer, der sein Haus auf Sand baut. Es wird bei der Flut umgerissen.
Jesus lädt uns ein und sagt: Gründe doch dein Leben auf mich. Gründe es darauf, dass du mir nachfolgst. Orientiere dich an dem, was ich gesagt und getan habe. Habe Vertrauen darauf, denn ich bin ein unerschütterliches Fundament. Du kannst dein Leben darauf gründen, es wird nicht ins Rutschen kommen, egal, was auch passiert.
Guter Vater!
Du bist mein Fels. Amen.
Push - Drücke
Ein Mann schlief nachts in seiner Hütte, als sich der Raum plötzlich mit Licht füllte und ihm der Herr erschien. Er sagte dem Mann, dass er für ihn Arbeit habe und zeigt ihm einen großen Felsbrocken vor der Hütte.
Der Herr erklärte dem Mann, dass er mit seiner ganzen Kraft gegen diesen Felsbrocken drücken sollte. Und dies tat der Mann nun Tag für Tag. Viele Jahre lang schuftete er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Mit seinen Schultern fest gegen die kalte, kantige Oberfläche des bewegungslosen Felsen gepresst, drückte er mit all seiner Kraft dagegen. Jede Nacht kehrte er wund und erschöpft in seine Hütte zurück, mit dem Gefühl, den ganzen Tag umsonst gearbeitet zu haben.
Da der Mann erste Zeichen der Entmutigung zeigt, entschloss sich der Widersacher auf den Plan zu treten, indem er Gedanken durch dessen ermatteten Geist schickte: "Du drückst schon so lange gegen diesen Brocken und er hat noch nicht einmal gewackelt. Warum willst du dir und all dem nicht einfach ein Ende bereiten? Du wirst ihn nie bewegen." Damit gab er dem Mann vollends den Eindruck, dass seine Aufgabe unmöglich und er überhaupt ein Versager sei.
Diese Gedanken entmutigten den Mann. "Warum sollte ich mich deswegen gleich umbringen?" dachte er. "Ich werde einfach meine Zeit sinnvoll verwenden und nur noch das nötigste für diese Sache tun und das muss dann genügen." Und so plante er es dann auch zu tun, bis er eines Tages beschloss, die Sache ins Gebet zu nehmen und er seine sorgenvollen Gedanken dem Herrn ausschüttete.
"Herr", sagte er, "ich habe in Deinem Dienst lange und hart gearbeitet und habe meine gesamte Kraft dazu verwandt, das zu tun, was Du von mir gefordert hast. Doch nach all der Zeit habe ich den Felsbrocken noch nicht einmal um einen halben Millimeter fortbewegt. Was ist hier verkehrt? Warum versage ich so?"
Der Herr antwortete ihm liebevoll, "Mein Freund, als ich dich bat mir zu dienen und du zustimmtest, habe ich dir gesagt, dass deine Aufgabe sei, mit all deiner Kraft gegen diesen Fels zu drücken, was du auch getan hast. Ich habe aber niemals erwähnt, dass ich von dir erwarten würde, ihn zu bewegen. Deine Aufgabe war es zu drücken. Jetzt nun kommst du zu mir, hast all deine Kräfte verbraucht und denkst, du hättest versagt. Doch ist das wirklich so? Schau dich an! Deine Arme sind stark und muskelbepackt, dein Rücken ist sehnig und gebräunt, deine Hände sind schwielig vom ständigen Druck und deine Beine sind stark und fest geworden. Durch Widerstand bist du viel gewachsen und deine Fähigkeiten übersteigen bei weitem das, was du vorher konntest. Und doch hast du den Fels nicht bewegt. Aber dein Auftrag war es, gehorsam zu sein und zu drücken, deinen Glauben zu benutzen und meiner Weisheit zu vertrauen. All das hast du getan. Ich, mein Freund, werde nun den Felsbrocken bewegen."
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause