Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Geh hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht wurde gesund zu derselben Stunde.
Matthäus 8,13
Es ist wirklich selten, dass die Bibel erzählt, dass Jesus überrascht war. Hier, in dieser Geschichte ist es so. Ein römischer Hauptmann bitte Jesus um die Heilung seines Dieners. Jesus sagt zu, zu ihm zu kommen. Da antwortet der Hauptmann: „Es reicht, wenn du es anordnest.“ Überrascht entgegnet Jesus: „Solch einen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.“
Jesus selbst wusste sich zu seinem Volk Israel geschickt. Wenn aber andere zu ihm kamen, wies er sie nicht ab. Hier begegnet ihm der tiefe Glaube eines Andersgläubigen, der keine Sekunde an der Autorität und Macht Jesu zweifelt. Infolge dessen räumt Jesus gleichzeitig mit einer jüdischen Vorstellung auf, dass nach dem Tod nur Juden an der Tafel des Messias sitzen würden:“ Viele werden kommen vom Osten und vom Westen und werden im Reich der Himmel mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen.“
Was mich an der Geschichte so berührt ist das grenzenlose Vertrauen des Hauptmanns in die Fähigkeiten Jesu. Hier kann man wirklich davon sprechen: „Glaube versetzt Berge.“ Und das Vertrauen wird auch noch bestätigt. Der Diener wird gesund, ohne dass Jesus zu ihm kommt.
Und so kann der Glaube auch heute noch Berge versetzen. Auch mein Glaube, dein Glaube und ihr Glaube kann Berge versetzen. Denn auch heute gilt immer noch: Den Fähigkeiten Gottes, seiner Macht und seiner Kraft sind keine Grenzen gesetzt. Darum ist es uns auch möglich, um Dinge zu bitten, die anscheinend unmöglich sind, wie eine unerwartete Heilung, der Frieden auf der Welt, das Ende der vielen Kriege oder dass Borussia Mönchengladbach dieses Jahr nicht absteigt.
Guter Vater!
Ich vertraue auf deine Kraft. Amen.
Der große Bruder
In einem Kinderheim arbeitet neben vielen anderen Mitarbeiterinnen eine Diakonisse. Sie wird von allen liebevoll Schwester Angela genannt. Eines Tages fragt ein Kind, das neu in das Haus gekommen ist: „Warum nennen dich alle Schwester?" Bevor sie antworten kann, ruft ein Junge: „Das ist doch klar, weil sie einen Bruder hat!" Die Diakonisse hat dem Kind natürlich noch erklärt, dass sie zu einer Schwesternschaft gehört. Aber die Antwort des Jungen hat es eigentlich genau getroffen. Sie hat den besten Bruder der Welt, zu dem sie gehört. In einer Zeit, in der „Big Brother" so etwas wie ein Programm des völligen Durchschaut- und Kontrolliertwerdens ist, in einer Gesellschaft, in der der „Große Bruder" eher zum Fürchten gerät, erinnern wir uns daran, dass Christen in Jesus einen wirklich guten und verlässlichen Bruder haben. Das war für Schwester Angela die Berufung und Erfüllung zugleich, Jesus mit ihrem Leben zu dienen, der unser aller Bruder geworden ist.
Hier sind alte Andachten zu finden: