Gib mir weder Armut noch Reichtum, gib mir zu essen, soviel ich brauche.
Wenn ich bei Beerdigungsgesprächen auf das Leben zu sprechen komme, dann spielen bei der älteren Generation oft die Zeit des Krieges und die Zeit danach eine große Rolle. Kein Wunder, denn in diesen Zeiten gab es viele Schicksalspunkte. Leben haben sich dramatisch verändert.
Besonders die Zeit direkt nach dem Krieg kommt in Erinnerung. Bei vielen war sie verbunden mit einer Fluchterfahrung. Bei fast allen verbunden mit einer großen Not. Drei Grundbedürfnisse wollten erfüllt sein: Essen, ein warmes Zuhause, Kleidung. Man fuhr zu den Bauern und tauschte alles, was man hatte gegen Lebensmittel. Man klaute Kohlen, um wenigstens einen Raum warm zu haben. Man zog alte Wehrmachtsmäntel an, um warm zu bleiben oder man strickte an die Ärmel Verlängerungen, damit die Kleidung wieder passte. Wenn man damals gesehen hätte, wie wir heute leben, dann wäre es wahrscheinlich wie ein Wunderland empfunden worden.
„Gib mir zu Essen so viel ich brauche.“ Der Prediger erinnert uns daran, was wirklich wichtig ist: Sattwerden. Und er erinnert uns daran, wie gut es uns eigentlich geht.
Letztens war ich in einem riesigen Supermarkt in Krefeld. Ein wirklich großes Geschäft. Ich stand vor dem Ketchup-Regal. Aus Spaß habe ich mal die verschiedenen Sorten gezählt. 87 verschiedene Ketchups und Saucen, das Bio-Regal nicht mitgezählt. Wahnsinn.
Dies hat mich zu einer weiteren Frage geführt: Was ist mir eigentlich in meinem Leben wichtig? Und ich spüre, es sind keine materiellen Dinge, kein Auto, kein Haus, keine teure Kleidung. Familie, Freunde, Gesundheit, sie alle sind viel wichtiger als aller Besitz.
Guter Vater!
Lass mich immer wieder spüren, was wichtig ist. Amen.
Eine Kurzgeschichte über Golfbälle, M&M's, Sand und Bier
Ein Philosophie-Professor stand vor seinem Kurs und hatte ein kleines Experiment vor sich aufgebaut: Ein sehr großes Marmeladenglas und drei geschlossene Kisten. Als der Unterricht begann, öffnete er die erste Kiste und holte daraus Golfbälle hervor, die er in das Marmeladenglas füllte. Er fragte die Studenten, ob das Glas voll sei.
Sie bejahten es.
Als nächstes öffnete der Professor die zweite Kiste. Sie enthielt M&Ms. Diese schüttete er zu den Golfbällen in den Topf. Er bewegte den Topf sachte und die M&Ms rollten in die Leerräume zwischen den Golfbällen. Dann fragte er die Studenten wiederum, ob der Topf nun voll sei.
Sie stimmten zu.
Daraufhin öffnete der Professor die dritte Kiste. Sie enthielt Sand. Diesen schüttete er ebenfalls in den Topf zu dem Golfball-M&M-Gemisch. Logischerweise füllte der Sand die verbliebenen Zwischenräume aus. Er fragte nun ein drittes Mal, ob der Topf nun voll sei.
Die Studenten antworteten einstimmig "ja".
Der Professor holte zwei Dosen Bier unter dem Tisch hervor, öffnete diese und schüttete den ganzen Inhalt in den Topf und füllte somit den letzten Raum zwischen den Sandkörnern aus. Die Studenten lachten. "Nun", sagte der Professor, als das Lachen nachließ, "ich möchte, dass Sie dieses Marmeladenglas als Ihr Leben ansehen.
Die Golfbälle sind die wichtigen Dinge in Ihrem Leben
Ihre Familie, Ihre Kinder, Ihre Gesundheit, Ihre Freunde, die bevorzugten, ja leidenschaftlichen Aspekte Ihres Lebens, welche, falls in Ihrem Leben alles verloren ginge und nur noch diese verbleiben würden, Ihr Leben trotzdem noch erfüllen würden.
Er fuhr fort: "Die M&Ms symbolisieren die anderen Dinge im Leben wie Ihre Arbeit, ihr Haus, Ihr Auto. Der Sand ist alles Andere, die Kleinigkeiten." "Falls Sie den Sand zuerst in das Glas geben", sagte der Professor, "hat es weder Platz für die M&Ms noch für die Golfbälle. Dasselbe gilt für Ihr Leben. Wenn Sie all Ihre Zeit und Energie in Kleinigkeiten investieren, werden Sie nie Platz haben für die wichtigen Dinge. Achten Sie zuerst auf die Golfbälle, die Dinge, die wirklich wichtig sind. Setzen Sie Ihre Prioritäten. Der Rest ist nur Sand."
Einer der Studenten erhob die Hand und wollte wissen, was denn das Bier repräsentieren soll. Der Professor schmunzelte:
"Ich bin froh, dass Sie das fragen. Das zeigt Ihnen, egal wie schwierig Ihr Leben auch sein mag, es ist immer noch Platz für ein oder zwei Bier."