Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird.
Jesaja 65,17
Jesaja sagte dies zu den Menschen von Israel, die im Exil schon alle Hoffnung aufgegeben hatten. Einen neuen Himmel und eine neue Erde sind auf die Heimat von Israel und die Stadt Jerusalem bezogen. Gott wird beiden zu einer neuen Blüte verhelfen.
Wir dagegen können diese Botschaft des Jesaja getrost für heute und morgen und für uns selbst interpretieren. Einen neuen Himmel und eine neue Erde sind dann Worte für einen Neuanfang.
Wir Menschen stoßen schnell an unsere Grenzen. Wenn wir von anderen zu oft enttäuscht worden sind, dann geben wir sie auf, brechen den Kontakt ab. Oder wir stecken bestimmte Menschen in bestimmte Schubladen. So wie es die Musikgruppe BAP vor vielen Jahren in einem Lied schrieb „der Typ is fertich, den kriegste wirklich nimmi hin.“ Und gar nicht so selten stecken wir uns selbst in Schubladen. „Das schaffe ich nie!“
Doch bei Gott zählt nicht das Vergangene, bei Gott zählt die Gegenwart. Bei Gott bekommt jede und jeder immer wieder eine neue Chance. Wenn wir es wirklich ernst nehmen, dass Jesus unsere Schuld getragen hat, dann ist nach Reue und oder nach einer Veränderung ein Neuanfang möglich. Gott kann mich, dich und Sie aus unseren Rollen und festgelegten Schubladen befreien. Und zudem kennt er uns besser als wir uns selbst. Wir dürfen ihn also durchaus bitten: Schenke mir einen neuen Anfang mit dir, den Menschen und mit mir. Und zeige mir bitte Wege, die ich gehen kann. Und Gott wird sich bitten lassen und einen neuen Himmel und eine neue Erde schenken.
Guter Vater!
Danke, dass ich bei dir nie fallengelassen werde. Amen.
Die Baum-Predigt (Peter Strauch)
Neues Leben. Ich war vielleicht sieben oder acht Jahre alt, als ich eine Jungscharfreizeit mitmachte, die mein Vater leitete.
In dieser Freizeit führte uns der Heimleiter eines Tages in den Wald. Er zeigte uns einen Baum, der inmitten frischer grüner Bäume stand. Damals waren die Wälder noch nicht so krank wie heute. Aber dieser Baum war tot. Er trug kein einziges Blatt mehr. Die Rinde, soweit er sie nicht schon verloren hatte, hing in vertrockneten Strähnen an seinem Stamm herunter. Kein Zweifel, der Baum war ohne Leben. Der Heimleiter sah uns Jungen an und sagte:
»So wie diesem Baum geht es auch manchen Menschen. Sie leben in einer christlichen Jugendgruppe oder Gemeinde. Sie sind mit lebendigen Christen zusammen. Sie nennen sich vielleicht sogar selbst Christen, aber sie sind es nicht. Sie sind tot wie dieser Baum.«
Soweit ich mich heute erinnere, wurde damals meine Sicherheit, was meinen Glauben anging, zum ersten Mal erschüttert. In dieser Freizeit wurde mein Vetter Christ. Da er bisher genauso gewesen war wie ich, wurde ich immer unsicherer. Wenn er sich bekehren musste, dann musste ich es auch.
Später, nach einem abendlichen Gespräch mit meiner Mutter, habe ich dann allein im Schlafzimmer mein Leben Jesus anvertraut.
Das war ganz und gar undramatisch. Ich kann mich an keine Einzelheiten mehr erinnern. Ich weiß nicht, welche Worte ich benutzt habe. Ich weiß nur, daß ich damals zum Glauben gekommen bin.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause