Ihr Israeliten, beachtet meine Worte! Hört mir zu! Ich werde auch den anderen Völkern meine Weisung verkünden, mein Recht soll unter ihnen aufleuchten wie ein helles Licht!
Jesaja 51,4
Gerade eben haben wir den 75. Geburtstag unseres Grundgesetzes gefeiert. Dieses Gesetz ist ein großer Glücksfall für unser Land, denn es hat dazu beigetragen, dass wir in einer stabilen Demokratie in Freiheit leben können. Wenn alleine die beiden ersten Sätze des Grundgesetzes immer beachtet würden, dann könnten alle in Frieden leben: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“
Ähnlich verhält es sich mit den Weisungen Gottes. Ob es die 10 Gebote sind oder die Sätze Jesu Christi – die Weisungen Gottes regeln das Miteinander. Und Jesaja beschreibt deutlich, dass sie über das Volk Israel hinaus gehen und für die ganze Welt gelten sollen.
Allerdings gehen die Weisungen Gottes in zwei Punkten deutlich weiter als unser Grundgesetz: Das Grundgesetz definiert die Freiheit und die unverbrüchlichen Rechte des Menschen. Die Weisungen Gottes regeln das Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen. Und sie sehen den Menschen immer als Teil eines großen Ganzen. Der Mensch wird nicht alleine für sich betrachtet. Laut biblischen Weisungen ist der Mensch immer auch Nächster und Nächste. Er ist nie alleine gedacht. Gottes Weisungen nehmen den Menschen mit hinein in die Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft soll einander tragen, aufeinander achten und füreinander da sein.
Guter Vater!
Ich danke dir, dass du mich zu einem lebendigen Teil einer Gemeinschaft gemacht hast. Amen.
Eine Kurzgeschichte zur Nächstenliebe
Eine junge und eine alte Frau sitzen in der Kirche. Sagt die alte Frau: "Ich habe mir immer gewünscht, dass Gott mich berührt, aber ich nehme an, das ist wohl zu viel verlangt."
Die junge Frau antwortet: "Ich finde, das klingt nach einem vernünftigen Wunsch. Haben Sie darüber gebetet?"
„Hmmm, nein."
"Warum nicht? Es ist nichts Falsches an einem solchen Gebet. Sie sollten darüber beten!"
Die alte Frau grummelt vor sich hin: „Vielleicht haben Sie recht. Ich werde es nächste Woche mal probieren."
"Nicht nächste Woche. Jetzt! Gibt es einen besseren Ort zum Beten als das Hier und Jetzt?"
So überzeugt, faltet die alte Frau widerwillig die Hände, senkt den Kopf und schließt die Augen: "Bitte, lieber Gott, ich wünsche mir so sehr, dass Du mich berührst!" Leise betet sie weiter.
Sanft legt die junge Frau ihre Hand auf die gefalteten Hände der Älteren. Diese springt auf und ruft: „Ich habe es gespürt! Er hat mich berührt!“ Dann, nach einem Moment des Nachdenkens: "Aber das fühlte sich schrecklich ähnlich an wie Ihre Hand."
"Es war meine Hand", antwortet die junge Frau.
Enttäuschung legt sich auf das Gesicht der Älteren: "Und ich dachte, Gott hat mich berührt."
"Aber Er hat Sie berührt! Was glauben Sie, wie Gott die Menschen berührt? Dass er wie eine Feuersäule herabkommt? Wenn Gott Menschen berührt, nimmt er die nächste Hand und benutzt sie."
www.forum-fuer-senioren.de/magazin/eine-kurzgeschichte-zur-naechstenliebe/
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause