Wenn der HERR nicht das Haus baut, dann ist alle Mühe der Bauleute umsonst.
Psalm 127,1
Der Psalm ist überschrieben mit den Worten „An Gottes Segen ist alles gelegen“. Und der Psalmbeter wird deutlich: Ohne Gottes Segen kann der Mensch so viel tun wie er will, es will ihm nicht gelingen. So schreibt der Psalmbeter: „Ihr steht frühmorgens auf und gönnt euch erst spät am Abend Ruhe, um das sauer verdiente Brot zu essen. Doch ohne Gottes Segen ist alles umsonst!“
Würden wir das heute auch noch so denken? Immerhin kann der Mensch heute Häuser bauen, die bis in den Himmel ragen; Brücken konstruieren, die kilometerweit das Meer überspannen; der Mensch plant, zum Mars zu fliegen. Braucht es dafür überhaupt Gottes Segen? Oder reicht dafür nicht eine gute Ingenieurskunst aus? Na klar reicht eine gute Ingenieurskunst aus, um solch fantastische Dinge zu konstruieren und zu bauen. Und der Ingenieur, die Ingenieurin muss auch nicht erst beten, damit sein oder ihr Plan gelingt.
Mit dem Leben generell verhält es sich meiner Meinung nach anders. Ich glaube daran, dass mein Leben erst ganz reich und erfüllt wird durch den Segen Gottes. Natürlich kann auch ein nicht glaubender Mensch ein gutes und erfülltes Leben führen. Aber mir ganz persönlich würde der Halt, die Hilfe, die Zuversicht fehlen, die ich durch den Segen Gottes bekomme.
Ja, ich bin und bleibe selbstverantwortlich für mein Leben. Und ich gebe mir mit meinem Leben auch richtig Mühe. Und doch bin ich froh, dass ich nicht alleine mein Leben baue. Es entlastet mich ganz enorm, dass Gott seinen Segen dazugibt. Denn das bedeutet: Ich muss nicht immer alles alleine schaffen. Und es gibt neben meiner kleinen Kraft noch eine viel größere Kraft, die an meinem Leben mitbaut. Gott sei Dank.
Guter Vater!
Danke, dass du mir mit meinem Leben durch deinen Segen hilfst. Amen.
Segen ganz praktisch 2 (Anne Bickhardt)
Unglaublich, was da passiert! Partnerübung im Konfikurs. Konzentriert „halten“ jeweils zwei Jugendliche gemeinsam einen unsichtbaren Energieball in Händen, lassen ihn wachsen, nach oben und unten wandern und wieder etwas schrumpfen. Schließlich „teilen“ sie den imaginären Ball und jeder trägt seine eigene Energiekugel in der Hand. - „Unglaublich, was da für eine Kraft zu spüren ist“, beschreibt eine ihre Erfahrungen. Ein anderer ergänzt: „Ich konnte am Ende der Übung meine Handflächen gar nicht mehr zusammenbringen, soviel Power war da dazwischen.“ Schnell wurde klar: Segen hat etwas mit Kraft und Energie zu tun. Aber Segen ist noch viel mehr!
Als es später daran ging, sich gegenseitig Gottes Segen weiterzugeben und zu empfangen, war zu spüren, was sich mit Worten kaum beschreiben lässt: Gesegnet sein, das bedeutet wahrgenommen und angenommen sein, so wie ich bin; berührt, vielleicht sogar im innersten Kern angerührt werden; Wertschätzung, ermutigenden Zuspruch und Rückenstärkung erfahren; vielleicht auch so etwas wie ankommen, heil werden, Schalom - Frieden - spüren, im Innersten erkennen, dass es „gut“ ist. Ich finde, mit Gottes Segen geht es uns besser.
Schwer zu beschreiben auch diese Erfahrung: Was wir beim Segnen weitergeben, ist viel größer und mehr als alles, was wir selbst können und vermögen. Es ist völlig unabhängig von dem, was wir meinen, was für die von uns Gesegneten gut sei, und vor allem auch unabhängig von einem Ritus, einer Methode oder speziellen Segens-Technik. Jede und jeder kann segnen. Es genügt zu sagen „Gott segne dich!“ - mit oder ohne Handauflegen. Und letztlich steckt für alle Lebenslagen in diesem einen Segensspruch genügend Kraft und Energie.
www.dankeskirche-muenchen.de/system/files/dateien/emil_apr_-_jul18.pdf
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause