HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.
Psalm 92,6
Deine großen Werke. Zuerst zweifle ich daran, dass die Bewunderung Gottes heute auch noch gilt. Schließlich gibt es Bauwerke von Menschen, die selbst wohl vom Mond aus zu sehen wären, wie die chinesische Mauer. Aber dann fällt mir wieder die Geschichte des Turmbaus von Babel ein.
Die Menschen wollten so sein wie Gott. Also versuchten sie einen Turm zu errichten, der bis in den Himmel reicht. Doch das Vorhaben scheiterte, weil sie sich nicht gegenseitig verstanden.
Meine Gedanken gehen weiter: Niemals würde der Mensch es schaffen, dass er mit seinen Mitteln einen Berg wie den Mount Everest erschafft. Keine Grube von Menschen würde jemals an den Mariannengraben heranreichen. Kein Feuer des Menschen würde so intensiv leuchten wie die Sonne. Kein Ring wäre so groß und schön, wie die Ringe des Jupiters. Und das beschreibt wirklich nur den allerkleinsten Teil des Universums. Abermillionen Sterne, von denen wir schlicht keine Ahnung haben, sind Gottes Geschöpfe. Doch, ich merke, dass auch heute die Bewunderung Gottes einen guten Grund hat.
Doch es sind nicht nur die großen Dinge, die uns erstaunen. Gerade auch die kleinsten Dinge können in uns Bewunderung auslösen. Die Anordnung der Atome, das Zusammenspiel der Natur. Erst nach und nach entdecken wir, wie alles zusammenhängt.
Das größte Werk Gottes aber ist seine Liebe zu den Menschen. Dass man uns Unvollkommene so sehr lieben kann. Dass Gott alle Menschen gleich liebt, alle Milliarden heute und alle Milliarden zuvor ist einfach unverstehbar. Gott sei Dank.
Guter Vater!
Danke für deine Liebe. Amen.
An-sicht
Achim, Björn und Roman sitzen im Gruppenraum ihrer Schule und lesen in ihren Biologiebüchern. Dort steht: Die Giraffe ist das größte Tier der Erde. Sie kann über fünf Meter werden. Trotz des langen Halses hat sie wie der Mensch nur sieben Nackenwirbel. Beim Trinken spreizt das Tier die Vorderbeine, um mit dem Kopf auf den Boden zu kommen. Lange hat man herumgerätselt, warum es dem Tier nicht schwindlig wird, wenn es den Kopf aus dieser Höhe senkt und das Blut ins Gehirn strömt. Heute weiß man, dass kleine Klappen in den Blutgefäßen beim Heben und Senken des Kopfes sich öffnen oder schließen und so einen Überdruck verhindern.
308
Franziska setzt sich zu ihren Klassenkameraden und fragt:
„Was macht ihr?"
Achim sagt: „Ich erledige meine Hausaufgaben."
Björn meint: „Ich lerne fürs Leben."
Roman antwortet: „Ich staune."