Lasst uns aufeinander achten! Wir wollen uns zu gegenseitiger Liebe ermutigen und einander anspornen, Gutes zu tun.
Hebräer 10,24
Ein wichtiger Grund, in den Gottesdienst zu kommen, ist mit Sicherheit die Verkündigung des Wortes Gottes durch Wort und Musik. Ein anderer wichtiger Grund ist für viele die erlebte Gemeinschaft in und nach dem Gottesdienst. Das Kirchenkaffee ist ein willkommener Ort, um sich auszutauschen, Neuigkeiten zu hören. Und ich weiß, dass der innerste Kern in der Gemeinde sich auch unter der Woche austauscht. Das betrifft sowohl die Senioren, wie auch genauso das Mittelalter und die Jugendlichen. Menschen achten aufeinander und tun sich gegenseitig gut. Man besucht sich, geht ins Krankenhaus, bringt Obst vorbei, tröstet und baut auf. Gemeinde wie sie sein soll.
Für mich ist dies der tiefere Sinn einer Kirchengemeinde. In vielen Gesprächen mit eher Außenstehenden, bekomme ich oft folgende Sätze zu hören: „Glauben kann ich auch in den eigenen vier Wänden, dazu brauche ich keine Kirche“ oder „Ich kann auch im Wald mit Gott reden.“ (Ein katholischer Kollege reagierte darauf mit der Antwort: „Dann lassen Sie sich vom Oberförster beerdigen!“) Stimmt, glauben kann ich auch zuhause und mit Gott reden sowieso überall.
Und doch: Ich brauche die Gemeinde und die Gemeinschaft. Denn alleine will und kann ich es nicht schaffen. Manchmal ist auch mein Glaube sehr klein und verzagt. Manchmal ist auch mir Gott ganz weit weg. Dann brauche ich einfach das Mitglauben der Anderen. Dann kann ich mich an ihrem Glauben festhalten. Und manchmal ist meine eigene Kraft einfach sehr klein und mein Mut auch. Und dann brauche ich die anderen, damit sie mir Mut zusprechen, mich aufbauen, mir helfen. Ich kann und will gar nicht alles alleine machen. Gemeinschaft ist wunderschön und ich genieße sie sehr.
Guter Vater!
Danke, dass du uns hilfst, eine Gemeinschaft zu sein. Amen.
Wo bin ich zu Hause? (Almut Tasgara-Tumat)
Aus der Frucht der Baumwollpflanze
werden feine Fäden gesponnen,
aus feinen baumwollweißen Fäden
werden zarte Tücher gewebt,
kunstvoll bunte Borten schmücken den Saum.
Hauchzart umhüllen Tücher und Kleider
Königinnen und Priesterinnen im Alten Ägypten,
von Priestergewändern aus Byssus und feinem Linnen
erzählt die Bibel.
Äthiopische Frauen und Männer tragen die Natela,
zunächst im Norden des Landes, heute überall.
Kaum eine Ausländerin kehrt ohne Natela
in ihre Heimat zurück.
Das Tuch ist leicht und weich,
uralte Kunst, zum Gebrauch im Leben
immer neu gestaltet.
Es wärmt bei Kälte
und schützt vor Sonne,
es schenkt Schönheit
und flattert im Wind.
Fest geknotet,
trägt es das Kind auf dem Rücken,
als Schleier getragen,
umhüllt es die Braut zur Zeit der Freude,
mit der schweren Borte nach vorn
bedeckt es den Kopf zur Zeit der Trauer,
um die Schultern geschlungen
ist es Begleiterin im Alltag.
Umhüllt deine Kirche dich
wie dies Tuch aus dem lebendigen Baumwollstrauch?
Nimmt sie die Wärme deines Herzens auf
und schützt dich vor der Kälte deiner Angst?
Weckt sie die Schönheit deiner Seele
und lässt deinen Gedanken freien Flug?
Gibt sie deiner Freude und Trauer
Ausdruck und Form?
Begleitet sie dich auf den Schritten
deines Alltags?
- Dann findest du dich in ihr,
dann ist sie dein Zuhause.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause