HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!
Jeremia 16,19
Es gibt eine tolle Erfindung für Kinder, die in Not geraten. Die deutsche Kinderschutzstiftung „Hänsel und Gretel“ hat eine Initiative „Notinsel“ ins Leben gerufen. Mit einem Aufkleber, der drei Kinder und die Aufschrift NOTINSEL zeigt wird deutlich: Hier findest du sofort Hilfe. Viele Geschäfte, Betriebe, Organisationen machen mit. Über 16.000 Notinseln gibt es inzwischen.
Aber nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene geraten in Not. Ja, jedes Leben kennt solche Notsituationen. Da wäre es gut, wenn es auch für Erwachsene solche Notinseln geben würde wie für Kinder.
Der Prophet Jeremia sagt: Du, Gott, bist für mich wie eine Notinsel. Bei dir finde ich Hilfe. Du bist meine Stärke, meine Kraft und meine Zuflucht. Zu dir kann ich fliehen, wenn ich es brauche. Und gerade Jeremia hat schlimme Lebenszeiten erlebt. Er spricht aus Erfahrung.
Und so bietet sich Gott auch als Zufluchtsort für unser Leben an. Mit alle dem, was uns belastet können wir zu ihm kommen. Alle unsere kleineren und größeren Katastrophen des Lebens können wir in seine Hände legen. Und wir können uns selbst in diese Hände flüchten. Und dabei können wir die Gewissheit haben, dass uns in den Händen Gottes nichts geschehen kann. Ihre Geborgenheit, ihr Schutz kann durch nichts durchbrochen werden.
Mir gibt dieses Wissen für mein Leben einen ganz enormen Rückhalt. Selbst in den schlimmsten Momenten des Lebens bin ich nicht hilflos. Selbst da bin ich geborgen auch wenn das Leben mich hin und herwirft. Daraus ziehe ich für mein Leben Stärke und Kraft, wie es der Prophet Jeremia beschreibt.
Guter Vater!
Du bist mein Zufluchtsort. Amen.
Unsere Zuflucht
Im November 1938 brannte in der sogenannten Kristallnacht auch in Essen die Synagoge. Rassenhass und Rassenwahn hatte sie in Brand gesteckt. Sie brannte völlig aus, und die schwarz verkohlten Mauerreste blieben als stumme Zeugen von Hass und Gemeinheit zurück. Sieben Jahre später, im Frühjahr 1945, brannte die ganze Stadt. Die Bomben der feindlichen Flieger hatten die Stadt in ein einziges Flammeninferno verwandelt. Menschen rannten, schrien um ihr Leben. Tausende verbrannten in den Häusern und auf den Straßen. Einige Menschen besannen sich auf die ausgebrannte Synagoge und flüchteten in die verkohlten Mauerreste. Sie blieben bewahrt. Denn dort gab es nichts mehr zu brennen. Schon einmal hatte hier das Feuer gelodert und sich ausgetobt. Nun wurde der Ort zur Rettung für die Menschen, die sich dorthin geflüchtet hatten. Der Ort ihrer Schuld wurde zum Ort der Bewahrung.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause