Hab keine Angst, Abram, ich beschütze dich wie ein Schild und werde dich reich belohnen!
1. Mose 15,1
Unruhige Zeiten waren das damals als Abraham lebte. Es war der Übergang vom Nomadentum zur Sesshaftigkeit. Abrahams Neffe Lot hatte eine Heimat inmitten eines fruchtbaren Landes gefunden. Doch er und seine Familie gerieten in Kriegswirren und wurden zur Beute. Abraham und seine Männer befreiten sie, aber sie nahmen keinerlei Beute mit sich. Nur Gott dürfe ihn belohnen.
Ein Schild war damals ein großer Schutz. Es war oft mannshoch und schütze einen vor den Schwertern und den Pfeilen der Gegner. So war es ein mächtiges Symbol für den Schutz Gottes.
Diese Zusage Gottes, die Menschen zu schützen ist bis heute gleich geblieben. Gottes Schild schützt aber nicht im Kampf. Gottes Schild schützt im Leben. Wenn Gott also an unserer Seite ist, dann kann uns nichts mehr passieren?
Leider nein! Auch mit Gott an unserer Seite können uns schlimme Dinge widerfahren: Krankheit, Gewalt, Tod. Aber es bleibt die Zusage Gottes: „Du wirst nie verloren gehen. Du bist und bleibst mein geliebtes Kind. Du kannst nicht tiefer fallen als in meine Hand.“
Macht denn dieses Wissen unser Leben leichter und einfacher? Ich denke ja. Zu wissen, dass alles Schwere und Schlimme, was mich belastet, nicht das letzte Wort hat, kann mir helfen, dies besser zu ertragen. Ich bin und bleibe belastet und doch kann ich darauf vertrauen, dass es anders werden wird. Es ist eine Gewissheit, dass mein Sein enden wird in der großen Geborgenheit in Gottes Nähe. Und so kann ich es vielleicht manchmal aussprechen: „Du, Last, kannst mich quälen, aber du wirst nie die letzte Macht über mich haben. Diese Macht bleibt bei meinen Gott!“
Guter Vater!
Berge mich in deinen Händen. Amen.
Bewahrt mit Umsicht
Schlafende Kinder sind ein schönes Bild. Es atmet Frieden aus und stellt Geborgenheit dar. Der Betrachter empfindet, so müsste das Leben sein. Mitten in Dunkel und Bedrohung der Nacht ruhig und zufrieden, entspannt und gelöst, weil das Kind geschützt und geborgen ist in der Fürsorge anderer.
Dass wir als kleine Kinder in den Bombennächten des Zweiten Weltkrieges, bedroht durch feindliche Flieger und ihre tödliche Bombenlast, trotz Sirenengeheul und Lebensgefahr ruhig schlafen konnten, lag an der wachsamen Fürsorge unserer Mutter. Im letzten Kriegsjahr trug uns Mutter bei Fliegeralarm oft mehrmals in einer Nacht in den Luftschutzkeller und legte uns dort in bereitgestellte Liegestühle, wo wir, ohne das Geringste zu merken, tief und fest weiterschliefen. Mutter wartete und wachte und brachte uns nach der Entwarnung wieder in unsere Betten. Wir Kinder waren uns weder der Gefahr unseres Lebens noch der Mühe unserer Mutter bewusst. Wir haben kindlich geschlafen und die Bewahrung und Geborgenheit einfach empfangen. Erst sehr viel später haben wir mit großer Dankbarkeit erkannt, unter welchem Einsatz, durch welche Mühe und Opfer, durch wieviel Wachen und Sorgen der Mutter unser kleines Leben bewahrt blieb.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause