Freut euch zu jeder Zeit, dass ihr zum Herrn gehört.
Philipper 4,4
Teil einer Gruppe zu sein, kann etwas richtig Gutes sein. Früher galt dies oft z.B. für die Arbeit. Man war stolz darauf, bei der Bahn zu sein. Man war stolz, bei Thyssen zu sein. Man war stolz, zu Schmolz & Bickenbach zu gehören. Man war Teil einer Gemeinschaft. Gemeinsam stellte man etwas her oder schaffte etwas. Eine gegenseitige Verantwortung von unten nach oben und von oben nach unten festigte das. Leider haben sich diese Bindungen oft aufgelöst.
Dafür gibt es aber auch andere Gemeinschaften, wie z.B. die Kirchengemeinde, der Fußballverein, der Familien- und Freundeskreis, die Menschen Halt geben können. Doch auch diese Gemeinschaften sind nicht für die Ewigkeit. Krankheit z.B. verhindert Gemeinschaft. Einsamkeit wird zum Gegenteil von Gemeinschaft.
Eine Gemeinschaft aber bleibt immer bestehen: Die Verbindung mit Gott. Im Heinrich-Grüber Altenheim nebenan leben viele Menschen mit Demenz. Ihre Begegnungsmöglichkeit mit anderen sind auf wenige Augenblicke und Sekunden reduziert. Danach versinkt es wieder in der Vergessenheit. Und dennoch sind sie bis zuletzt, bis zum letzten Atemzug ein geliebtes Kind Gottes.
Und das Besondere: Auch nach dem letzten Atemzug sind und bleiben die Menschen geliebte Kinder Gottes. In welcher Form sie dann mit Gott verbunden bleiben, entzieht sich unserem Wissen. Aber wir vertrauen darauf als Christinnen und Christen, dass wir nicht verloren gehen.
Diese große Liebe Gottes, diese große Treue Gottes ist es, welche uns Menschen zur Freude führen können. Diese Treue und diese Liebe sind einfach ein großes unverdientes Geschenk Gottes an uns. Und deswegen hat der Philipperbrief völlig recht: Lasst uns freuen!
Guter Vater!
Ich danke dir für deine Liebe und Treue. Amen.
Die Freude, Freude zu machen
Elisabeth von Thüringen hatte als Witwe vor den Toren der Stadt Marburg ein Hospital gegründet und pflegte darin Kranke und Arme. Eines Tages erhielt sie zu ihrer eigenen Versorgung zweitausend Mark in Silber vom Landgrafen Heinrich Raspe. Sogleich beschloss sie, ein Viertel der Summe an Arme zu verteilen, und ließ bekannt machen, alle Notleidenden der Umgebung sollten sich an einem bestimmten Tag im Hospital einfinden.
Als der Tag herangekommen war, versammelte sich eine große Schar von Armen, Kranken und bedürftigen Alten im Hof des Hospitals. Während des ganzen Tages verteilte Elisabeth das Geld und tröstete und ermutigte die Leute. Am Abend blieben noch viele Schwache und Alte da, denn der Heimweg am gleichen Tag war ihnen zu beschwerlich. Elisabeth ließ mitten im Hof ein großes Feuer anzünden, damit sich alle wärmen konnten. Dann wurden sie gewaschen und gespeist. Die geschundenen und verhärteten Menschen spürten, dass ihnen nicht bloß ein Almosen gegeben wurde, sondern ihnen Liebe und Herzlichkeit begegnete. Sie fühlten sich als eine große Familie und sangen und lachten. Da sagte Elisabeth zu ihren Gefährtinnen: „Seht, ich habe immer gesagt, man muss die Menschen froh machen."
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause