Ich bezeuge es allen, dass du treu bist und hilfst. Ich will der Gemeinde nicht verschweigen, wie gütig und zuverlässig du bist.
Psalm 40,11
Als ich bei der Partnergemeinde in Namibia war, da gab es im Gottesdienst ein Glaubenszeugnis einer Familie. Diese berichteten davon, dass sie einen schweren Verkehrsunfall mit dem Motorrad hatten. Und sie dankten Gott dafür, dass er sie vor dem Schlimmsten bewahrt hatte. Sie lobten Gott dafür, im Krankenhaus wieder gesund geworden zu sein.
Dies ging mir heute während des Gottesdienstes durch den Kopf. Von der Kanzel sah ich auf die Menschen und dachte: Was sie wohl erzählen würden, wenn sie ein Glaubenszeugnis ablegen würden? Bei einigen, deren Geschichte ich kannte, ahnte ich, was es vielleicht sein würde.
Wenn die Gemeindeglieder und nicht der Pfarrer, die Pfarrerin erzählen würden, dann hätte dies noch einmal eine andere Qualität. Bei den Pfarrersleut erwartet man ja quasi Beruf, dass sie gläubig sind und von Gott erzählen. Bei den „normalen“ Christinnen und Christen wäre dies vielleicht sogar glaubwürdiger.
Ja, ich fände es gut, wenn Menschen in ihrem ganz normalen Alltag und Leben davon erzählen würden, was sie trägt: Im Beruf, im Privaten, bei Freunden und Bekannten. Vielleicht nicht so in der Art eines aufdringlichen Missionars. Aber dann, wenn es sich anbietet. Wenn z.B. jemand von seinen Sorgen erzählt, dann kann ich erzählen, was mit Halt gibt und wer mir Mut macht.
Wenn Menschen mir dies erzählt haben, dann hat mir dies selbst auch ein Stück geholfen. Zum einen war es schön, dass sie mich an ihrem Leben teilhaben ließen. Und zum anderen machte der Mut, den sie empfangen hatte, mir selber Mut. Und der Halt, der sie gehalten hatte, gab auch mir ein Stück Sicherheit. Also erzählen wir von Gott, von dem, was uns trägt.
Guter Vater!
Gib uns den Mut, von dir zu erzählen. Amen.
Gelegenheiten zum Zeugnis nutzen (Charles Haddon Spurgeon)
Ich kannte einen Mann, der regelmäßig geschäftlich von einem anderen Mann besucht wurde. Letzterer brachte bestimmte Artikel, mit denen er handelte. Eines Tages sagte dieser Händler zu sich selbst: "Ich habe seit neun oder zehn Jahren mit diesem Mann zu tun und wir haben kaum ein Wort gewechselt. Er hat seine Arbeit erledigt und ich habe ihn bezahlt, aber ich habe nie versucht, ihm etwas Gutes zu tun. Das kann doch nicht richtig sein? Die Vorsehung hat ihn mir in den Weg gestellt und ich hätte ihn wenigstens fragen sollen, ob er in Christus gerettet ist." Als der Mann das nächste Mal kam, verließ unseren Bruder der Mut und er mochte kein Gespräch über den Glauben beginnen. Der Mann kam nie wieder, stattdessen brachte ein Junge die nächste Ladung Waren herein. "Was ist passiert?", fragte der Ladenbesitzer. "Mein Vater ist gestorben", antwortete der Junge. Mein Freund, der Ladenbesitzer, sagte zu mir: "Ich kann es mir nie verzeihen. An diesem Tag konnte ich nicht im Laden bleiben. Ich fühlte mich schuldig am Blut dieses Mannes, obwohl ich vorher nicht daran gedacht hatte. Wie kann ich jemals von dieser Schuld befreit werden, wenn meine schüchterne Zurückhaltung mich davon abhält, den Mund aufzumachen, wenn ich es mir vornehme?" Lassen wir es nicht zu, dass uns solch reuevolle Gedanken übermannen müssen! Vermeiden wir sie, indem ihr jeden Tag darauf achten, die Menschen vor dem zweiten Tod zu bewahren.
www.beispielgeschichte.de/gelegenheiten-zum-zeugnis-nutzen/
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause