Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Ursprünglich war dieses Wort natürlich an Israel gerichtet. Das Land und seine BewohnerInnen sollten die Gewissheit haben, nicht von Gott vergessen worden zu sein. Und um dies noch einmal sehr deutlich werden zu lassen betont der Prophet das innige persönliche Verhältnis zwischen Gott und den Menschen.
Oftmals verwende ich diese Zeilen des Jesajabuches, um sie bei einer Trauerpredigt auszulegen. Denn in ihnen kommt vieles zum Ausdruck, was den eigenen Glauben festigen kann, Trost spenden kann und Hoffnung macht.
„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen.“ Ich bin bei Gott kein Teil einer anonymen Masse Mensch. Ich bin nicht nur die Nummer 7.244.299.199, sondern ich bin ein einzigartiges Geschöpf Gottes. Mich gibt es nur einmal, mich wird es auch nur einmal geben. Und das Beste: Gott kennt mich persönlich. Er weiß wie es mir geht. Und das bedeutet: Ich bin ihm nicht egal.
„Ich habe dich erlöst.“ Gerade gegen Ende des Lebens wird deutlich, dass das Leben nicht immer einfach ist. Oftmals beeinträchtigen Krankheit und Leid die letzte Lebenszeit. Leider aber ist unsere Erfahrung, dass Qual und Leid nicht erst am Ende des Lebens aktuell sind. Sie können das Leben jederzeit in Mitleidenschaft ziehen. Aus all diesen unheilvollen Banden kann uns Gott befreien. Er zieht uns, mich heraus aus dem Leid. Und er kann dies jederzeit tun, nicht erst gegen Ende des Lebens.
„Du bist mein!“ Drei kleine Worte, aber mit einer einzigartigen Aussage. Gemeint ist nicht, ich bin Eigentum Gottes. Gemeint ist nicht, dass ich Sklave oder Diener bin. Gemeint ist, dass es eine innige Liebesbeziehung zwischen Gott und mir gibt. „Ja, Gott sei Dank. Ich bin dein.“
Guter Vater!
Danke, dass du mich liebst und mir so viel Halt gibst.
Amen.
Predigtanfang zu Jesaja 43
Burkhard Wagner
„Du!“
„Ich?“
„Ja, du.“
„Meinst du mich?“
„Ja, dich meine ich.“
„Bist du dir sicher, dass da keine Verwechslung besteht?“
„Ganz sicher. Ich meine dich persönlich.“
„Wer bist du?“
„Ich bin dein Gott.“
„Waas? Du bist mein Gott? Und du redest mit mir? Das nenne ich mal eine Überraschung!“
„Richtig erkannt. Ich rede mit dir.“
„Und warum?“
„Weil ich dich geschaffen habe. Du bist meine Erfindung. Und als dein Erfinder habe ich ein großes Interesse daran, mit dir zu reden. Deswegen rede ich mit dir. Ich habe dir etwas zu sagen.“
„Jetzt wird’s ja spannend. Na gut. Was hast du mir denn zu sagen?“
„Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“
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