Und ich will hoffen auf den HERRN, der sein Antlitz verborgen hat vor dem Hause Jakob, und will auf ihn harren.
Jesaja 8,17
Israel macht die Erfahrung, dass es von Gott getrennt ist. Sie selbst hatten sich von Gott entfernt, weil sie gedacht hatten, sie bräuchten ihn nicht mehr. Sie hatten sich sicher gefühlt und sich eher auf andere Mächte verlassen als auf Gott. Als sie ihn nun in Zeiten der Not suchen, finden sie ihn nicht. Gott bleibt für Israel ein verborgener Gott. Erst nach einer längeren Zeit findet das Volk Israel seinen Gott wieder. Die Geschichte Gottes mit seinem Volk geht weiter. Menschen entfernen sich von Gott. Menschen finden ihren Gott nicht mehr. Beides gibt es heute genauso wie vor tausenden Jahren.
Wobei es durchaus unterschiedliche Gründe haben kann, warum wir Gott nicht entdecken. Zum einen kann sich natürlich Gott verbergen, so wie er das eine Zeitlang mit Israel gemacht hat. Zum anderen liegt es vielleicht auch an mir – zu viel beschäftigt oder zu engstirnig oder falsche Vorstellungen von Gott.
Spannend aber finde ich das unausgesprochene „dennoch“ in den Worten des Jesaja: „Obwohl Gott sein Angesicht verborgen hat, hoffe ich dennoch auf ihn und warte.“ Hoffen „dennoch“. Richtig spannend.
Ich glaube, das geht auch heute. Hoffen „dennoch“. Hoffen „dennoch“, obwohl ich Gott nicht sehe. Hoffen „dennoch“, obwohl mich andere für verrückt erklären. Hoffen „dennoch“, obwohl es mir gar nicht gut geht. Hoffen „dennoch“, obwohl ich keinen Ausweg sehe.
Denn in dem Hoffen „dennoch“ liegt eine tiefe Erfahrung. Ich habe Gott schon erfahren als den, der mir hilft. Ich bin schon dem zugewandten und zärtlichen Gott begegnet. Ich weiß, dass er mich kennt. Und ich weiß auch, dass er mich leibt. Deswegen: Hoffen „dennoch“.
Guter Vater!
Lass das „dennoch“ in mir nicht erlahmen. Amen.
Glaube, Hoffnung, Liebe
Der Glaube ist wie das Salz in der Suppe. Auch wenn er verborgen
und unsichtbar ist, das ganze Leben schmeckt anders.
Die Hoffnung ist wie das Gewürz am Gemüse. Auch wenn sie nur
eine winzige Spur ist, alle Tage werden herzhaft und sind nicht so
fade.
Die Liebe ist wie der Zucker im Tee. Auch wenn sie noch so klein ist,
versüßt sie alles und von Bitterkeit ist nichts zu schmecken.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause