Was können die Weisen Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?
Jeremia 8,9
Viele Menschen halten sich heute für ungeheuer klug. Auf der einen Seite stimmt das natürlich. Heute verdoppelt sich das Wissen der Welt in einem unglaublichen Tempo. Was früher Jahrhunderte gedauert hat, geschieht heute in wenigen Jahren. Und so wissen die Menschen heute mit Sicherheit mehr als die Generationen vor ihnen. Denn die wussten noch nicht von künstlicher Intelligenz, Computersystemen, von ChatGPT.
Und doch glaube ich, dass auch viel Wissen verloren gegangen ist. So gibt es im Internet eine alte Dokureihe bei youtube zu sehen „der letzte seines Standes“. Und dort wird von aussterbenden Berufen erzählt: Mäusefallenhersteller, Brunnenbauer, und, und, und … Jedes Mal wird deutlich: Da geht viel Wissen verloren.
Aber noch etwas Anderes geht immer mehr verloren: Eine gewisse menschliche Weisheit: Die Gemeinschaft zu schätzen, weil man weiß, dass es ohne sie manchmal schwer wird. Andere mit Respekt zu behandeln. Dankbar zu sein für die vielen Dinge, die mein Leben bereichern. Ein Stück Demut in sich zu tragen und die eigene Größe nicht zu überschätzen. Doch immer mehr Menschen meinen, sie seien sich selbst genug, ihr Leben das Ergebnis ausschließlich eigenen Schaffens.
Und noch eine alte Weisheit ist in Gefahr: Auf Gottes Wort zu achten, es zu schätzen und sich daran auszurichten. Aber das scheint, nach den Worten des Jeremia kein neues Phänomen zu sein. Der Mensch dachte wohl immer schon, er bräuchte Gott gar nicht. Das war damals dumm und ist es auch heute noch genauso.
Guter Vater!
Schenke mir die Weisheit, deine Weisheit anzunehmen. Amen.
Nur die Liebe zählt
Sie hieß Miriam, die Bitternis, aber sie war ein Sonnenschein. Sie war mit einem Downsyndrom behindert, aber sie hatte mehr Herz und Gefühl als viele andere Menschen. Sie war klein im Wuchs, aber groß in der Zuneigung und Empfindsamkeit. Sie hatte ihre Grenzen, aber sie hatte das Größte, was Menschen brauchen und erfahren: Sie wusste sich von Gott, ihren Eltern und Freunden wirklich geliebt. Sie wurde nur 21 Jahre alt, aber sie hat mehr gelebt als viele mit 91 Jahren. Ihr Leben war kurz, aber wesentlich, richtig und intensiv. Ihre Lebensgeschichte war eine Erfolgsgeschichte besonderer Art: Sie konnte lesen und schreiben, musizieren und basteln, schwimmen und Rad fahren, Ski und Rollschuh laufen, in die Stadt fahren und einkaufen, sich behaupten und orientieren. Aber ihre Lebensgeschichte war noch mehr: eine Liebesgeschichte.
Auf einem großen Blatt Papier hatte sie - von 35 Herzen umrahmt -die Summe ihres Lebens aufgeschrieben: NUR DIE LIEBE ZÄHLT! Miriam schrieb mitten in die Herzen der Personen, denen ihre Liebe galt, ihren Eltern, Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern - „Ich liebe meine Klassenkameraden, so wie die sind!" - und dazu das Wichtigste, was Menschen je wissen, sagen und weitergeben können: „Nur die Liebe zählt!" Sie war ein krankes Kind und starb früh an einer Infektion, aber sie war ein Gotteskind und lebt ewig mit Jesus.
Hunderte Menschen zeigten bei der Trauerfeier, wie sehr sie Miriam in ihr Herz geschlossen, wie viel sie von ihr empfangen und wie viel sie mit ihr verloren hatten.
Sie ist nun am Ziel ihres Lebens. Und wir müssen schauen, dass wir es nicht verfehlen: „Nur die Liebe zählt!"
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause