Ich bin nichts, HERR, und auch mein Volk ist nichts; aus eigenem Vermögen wären wir gar nicht in der Lage, dir solche Gaben zu bringen. Alles kommt von dir, auch diese Gaben haben wir erst von dir empfangen.
1. Chronik 29,14
Der große König David hatte sich schuldig gemacht, indem er einen Mann in den Krieg an vorderster Front schickte, um ihn dort töten zu lassen, damit er an seine Frau herankam. Aufgrund dieser Schuld hatte Gott ihm versagt, den Tempel zu bauen. Diesen sollte nun sein Sohn Salomo errichten. David aber sammelte schon die ganzen Baustoffe zusammen und ebenso viele Reichtümer für den zukünftigen Tempelschatz. Er selber spendete 3000 Zentner Gold und 7000 Zentner Silber. Von anderen kamen noch 5000 Zentner Gold, dazu 10000 Goldmünzen, 10000 Zentner Silber, 18000 Zentner Bronze und 100000 Zentner Eisen. Wer Edelsteine besaß, stiftete sie für den Tempelschatz, der von Jehiël, einem Nachkommen Gerschons, verwaltet wurde. Auch wenn man mit biblischen Zahlen vorsichtig umgehen sollte, wird deutlich, wie riesig der Schatz war. Es sind fast unvorstellbare Zahlen.
Dann aber sagt David die Sätze der Tageslosung und sagt: Wir konnten nur so viel geben, weil wir es vorher von dir, Gott, empfangen hatten.
Denken wir auch so? Oder sind wir nicht eher oft in der Gefahr einerseits alles für selbstverständlich zu halten oder zu denken, wir haben es uns verdient. Und damit auch zu verbinden, es stehe uns zu Recht zu.
David erinnert uns heute daran, dass auch wir Gott alles zu verdanken haben. Natürlich tun wir unsere Ideen, unsere Kraft und unsere Mühe dazu. Aber auch das alles hat seinen Ursprung in Gott. Und insofern können wir uns die Worte Davids aneignen: Alles kommt von dir, Gott. Ich danke dir dafür, dass du mich und mein Leben reich gemacht hast.
Guter Vater!
Danke für alle Gaben. Amen.
Der Mensch denkt und Gott lenkt
Einst regierte im Orient ein gütiger König. Er hatte ein Herz für die Armen und half mit Almosen, wo er konnte. Jede Woche kamen zwei Bettler an sein Palasttor und baten um ein Brot. Der eine Bettler pries laut den König und seine Güte. Der andere nahm still den Laib Brot und dankte Gott. Dem König missfiel das, und er stellte den Bettler zur Rede. Aber der sagte nur: „Wäre Gott nicht so gut zu dir, könntest du mir auch nichts geben! Gott gehört die Ehre." Der König wollte dem Bettler eine Lehre erteilen und befahl dem Bäcker, zwei völlig gleiche Brote zu fertigen, aber in das eine wertvolle Edelsteine einzubacken. Weiter befahl er, genau darauf zu achten, dass der Bettler, der stets den König lobte, das Brot mit den Edelsteinen bekäme. Der aber war gerissen und spürte sofort, dass sein Brot schwerer war, und meinte, es sei nicht gut gebacken und der Teig innen noch feucht. So bot er ganz unschuldig dem anderen Bettler sein Brot an. Der tauschte ganz bereitwillig sein Brot mit dem anderen, lobte Gott und ging damit nach Hause. Dort aß er das gute Brot, fand die Edelsteine und dankte Gott noch mehr, dass er nun nicht mehr betteln gehen müsste.
Als der König schließlich über sein Ausbleiben verwundert den anderen Bettler fragte und von dem Tausch hörte, müsste er einsehen, dass seine Lektion misslungen und der Bettler recht behalten hatte. Gott allein gibt und handelt, und selbst ein König kann nur vollbringen, was und wie Gott will.