Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen, aber deine Tröstungen erquickten meine Seele.
Psalm 94,19
Meine ersten Gedanken: Welch eine schöne Sprache. Könnte irgendein Jugendlicher heute diesen Satz verstehen – wahrscheinlich nicht.
Kummer gehört zum Leben dazu. Ja, leider. Kummer beinhaltet auf der einen Seite eine Sorge und auf der anderen Seite aber auch eine gewisse Traurigkeit. Und dies kennen wir ja auch aus unserem Alltag. Sorgen, die uns plagen, können das ganze Leben verdunkeln und uns in ihren Bann ziehen. Dabei ist es oft völlig egal, ob die Sorgen nun berechtigt sind oder nicht. Das Gleiche gilt für die Traurigkeit. Manchmal hat sie sogar keinen konkreten Anlass, sondern ist einfach da.
Das Problem: Man ist mit seinem Kummer, seinen Sorgen und seiner Traurigkeit oft alleine. Man kann sie zwar seinen Lieben erzählen, aber dies hat leider eine Grenze. „Ach, Mama, nun lass mal den Kopf nicht hängen. Du kannst es sowieso nicht ändern!“ Wenn man so etwas öfters hört, dann erzählt man es irgendwann nicht mehr. Und doch bleiben die Sorgen, die Traurigkeit und der Kummer ja da.
Wie gut, dass Gott niemals die Geduld verliert. Ihm kann ich von meinen Sorgen so oft und so laut erzählen, wie ich es brauche. Ich kann klagen, schimpfen, weinen, erzählen, und, und, und… Und genau das hilft. Außerdem sind wir alle sehr unterschiedlich. Während die eine die Sorgen und den Kummer 50x erzählen muss, sind es bei dem anderen vielleicht 500 x. Na und, dann ist es halt so.
Und dann hört Gott nicht nur zu, sondern schickt uns seine Tröstungen, wie der Psalmbeter so schön sagt.
Guter Vater!
Danke, dass du mir zuhörst. Amen.
Arme Maus! (Frieder Trommer)
Es war einmal eine kleine Maus. Die aß für ihr Leben gern Käse! Aber es gelang ihr nur sehr selten, ein Stück davon zu ergattern.
Eines Tages entdeckte sie in einer großen Speisekammer einen ganzen Käselaib. So schnell sie konnte, holte sie alle ihre Mäusefreunde herbei. »Kommt schnell, es gibt Käse!«
Und sie kamen und fraßen, sie fraßen und fraßen, bis sie nicht mehr konnten.
Nur die kleine Maus, die sie herbeigerufen hatte, erlaubte sich kein Krümelchen davon. Sie dachte an die schlimme käselose Zeit, die hinter ihr lag, und an die sicher ebenfalls schlimme käselose Zeit, die kommen würde, und nagte sich Stück für Stück vom herrlichen Käse ab und schaffte so viel, wie sie konnte, ins Mauseloch - ganz hinten hin. Sie rannte und rannte, bis sie nicht mehr konnte. Sie war schon so schwach geworden - denn sie hatte ja wochenlang nur wenig Fressbares gefunden -, dass sie beim letzten Käsetransport zusammenbrach, und niemand aus dem Kreis der fröhlich Feiernden hatte es bemerkt.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause