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Tageslosung 14.5.2025

© Jens Bielinski-Gärtner
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten.
Psalm 139, 9+10

Um diesen Satz zu verstehen muss man das Weltbild der damaligen Zeit kennen. Die Menschen stellten sich damals die Erde wie eine Scheibe vor, über der eine Käseglocke war. An diese Glocke hatte Gott Sterne, die Sonne und den Mond gehängt. Über der Glocke und unter dem Boden war Wasser. Deswegen regnete es und es gab Quellen. Ganz am äußersten Rand der Erde musste man aufpassen, um nicht herunterzufallen. Es gab also keinen weiter entfernten Ort als diesen. Und genau dort, am äußersten Meer, auch dort ist Gott an der Seite des Menschen.

Nun wissen wir heute, dass die Welt durchaus anders aussieht. Doch die Botschaft von Gottes Nähe ist immer noch hochaktuell. Denn Gotte Nähe brauchen die Menschen immer noch, genauso wie damals.

Und ganz wichtig ist es, dass Gottes Nähe eine ganz andere Nähe ist als menschliche Nähe. Den Taufeltern versuche ich eine Bedeutung der Taufe zu erklären, indem ich sage: „Die Taufe ist ein Versprechen Gottes. Ich bleibe an deiner Seite, egal wo du bist. Selbst wenn du ein Schmutzpuckel wirst, bin ich da.“ Menschliche Nähe hat immer auch Grenzen. Nähe geht zum Beispiel durch Streit oder Ärger verloren. Menschen ziehen um und verlieren sich aus den Augen. Menschen bleiben durch Sterbefälle alleine zurück. Menschliche Nähe ist wunderschön, aber ich kann mich nie 100 % auf sie verlassen.

Auf Gottes Nähe aber kann ich immer vertrauen. Auf sie kann ich bauen, selbst wenn ich Flügel der Morgenröte nähme und ans äußerste Meer flöge – welch eine tolle Sprache.

Guter Vater!

Deine Nähe macht mir Mut. Amen.

 

Die Reise zur Nähe: Eine Geschichte über Heilung (Maraica Pfannendoerfer)

Anna sitzt in meinem Praxisraum, die Hände fest in ihrem Schoß verschränkt. Ihre Augen wandern ruhelos durch den Raum, als würde sie nach etwas suchen, das sie beruhigen könnte. „Ich weiß nicht mehr, wie ich das machen soll“, sagt sie leise. „Es fühlt sich an, als ob zwischen uns eine Mauer steht. Ich kann ihn nicht mehr erreichen.“

Anna spricht von ihrem Mann. Die beiden sind seit zehn Jahren verheiratet, haben Höhen und Tiefen erlebt, doch in den letzten Monaten scheint sich ein tiefer Graben zwischen ihnen aufgetan zu haben. Gespräche enden oft in Missverständnissen, und die einst vertraute Nähe ist zu einem fernen Echo geworden. Anna ist verzweifelt, müde und traurig. Sie sehnt sich nach der Verbindung, die einst so selbstverständlich war.

Ich frage sie: „Wie war es damals, als ihr euch kennengelernt habt?“

Ein sanftes Lächeln huscht über ihr Gesicht. „Es war leicht“, sagt sie. „Wir haben uns blind verstanden. Es war so, als ob wir uns immer gekannt hätten. Ich habe mich so sicher gefühlt, wie nie zuvor.“

In diesem Moment wird klar, was Anna verloren hat: das Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit. Was sie in ihrer Ehe vermisst, ist die tiefe emotionale Bindung, die sie einst so stark gespürt hat. Sie hat Angst, dass diese Nähe für immer verloren ist.

Doch in Wahrheit ist diese Bindung nicht verschwunden. Sie ist nur in den Hintergrund gerückt, verdeckt von Alltagsstress, Unsicherheiten und den Wunden der Vergangenheit. In meiner Arbeit als Therapeutin erlebe ich oft, wie Paare wie Anna und ihr Mann diese Verbindung wiederentdecken. Es ist keine schnelle oder einfache Reise, aber es ist möglich.

„Es ist normal, dass die Verbindung manchmal schwächer wird“, erkläre ich ihr. „Besonders in Zeiten von Stress und Herausforderungen. Aber diese Bindung kann wieder gestärkt werden. Es geht darum, den ersten Schritt zu wagen und sich wieder aufeinander zuzubewegen.“

Anna schaut mich an, mit einem Hauch von Hoffnung in ihren Augen. „Aber was, wenn er nicht mitmacht? Was, wenn ich das allein tue?“

Ich antworte ihr: „Manchmal reicht es, wenn einer den ersten Schritt macht. Oft sind es kleine Gesten, die den Unterschied ausmachen – ein aufmerksames Zuhören, ein offenes Gespräch, ein Moment der Verletzlichkeit. Diese kleinen Schritte können Wunder bewirken.“

Die Reise zur Nähe ist für viele von uns eine Herausforderung. Doch was ich Anna vermitteln möchte, ist, dass Bindung nie ganz verloren geht. Sie ist wie ein Band, das sich dehnen und manchmal schwächen kann, aber nicht bricht. Es braucht Mut, Geduld und Vertrauen, um sich dieser Verletzlichkeit zu stellen. Doch wenn wir den Mut haben, uns dem anderen wieder zu öffnen, können wir eine tiefere Verbindung finden, als wir je für möglich gehalten hätten.

Als Anna den Raum verlässt, hat sich etwas in ihr verändert. Sie hat keinen fertigen Plan und keine garantierte Lösung, aber sie hat etwas Wichtigeres gefunden: Hoffnung. Die Hoffnung, dass Heilung und Nähe möglich sind, wenn wir bereit sind, uns wieder auf den Weg zueinander zu machen.

Durch Geschichten wie Annas möchte ich verdeutlichen, dass unsere Sehnsucht nach Nähe tief verwurzelt ist. Die Bindung, nach der wir uns alle sehnen, kann wiedergefunden werden – manchmal beginnt sie mit einem einzigen, mutigen Schritt.

www.psychotherapie-pfannendoerfer.de/post/die-reise-zur-nähe-eine-geschichte-über-heilung

 

Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:

https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause

Info

Veröffentlicht am13. Mai 2025

In den Neuigkeiten vonTageslosung

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Autor:in

Presbyteriumseinführung 2024

Pfarrer Dirk Thamm

Ev. Kirchengemeinde Neuss-Süd

02131 470134

dirk.thamm@ekir.de

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