Warum hast du meine Gebote missachtet und getan, was mir missfällt?
2. Samuel 12,9
Der große König David hat Dreck am Stecken. Er hatte sich in die Frau mit Namen Batseba verliebt. Das Dumme war nur, dass sie verheiratet war. Also schickte er deren Mann in einen Krieg an die vorderste Front, wo dieser prompt starb. Also schien der Weg für David frei zu sein. Doch Gott lässt sich nicht betuppen. Er bestraft David auf mehrfache Weise, unter anderem wird es ihm verwehrt, den Tempel zu bauen. Dies darf erst sein Sohn Salomo.
Die Frage, die David gestellt bekommt, ist eine Frage an alle Menschen: Warum tut ihr euch so schwer mit meinen Regeln und Geboten? Ich denke, dass es da ganz unterschiedliche Antworten geben kann.
Ich will selbst entscheiden. Ich bin selber der Herr, die Herrin über mein Leben. Ich lasse mir nicht sagen, was ich zu tun oder zu lassen habe.
Es ist mir zu anstrengend, dauernd darauf zu achten, ob mein Handeln jetzt gerade mit Gottes Geboten in Einklang ist oder nicht.
Ich will das jetzt und es ist mir egal, wie ich es bekomme und wenn es gegen Gottes Gebote verstößt, wen juckt das?
Es ist einfach zu viel los in meinem Leben. Ich komme gar nicht dazu, mich auch noch zu fragen, ob mein Handeln in der Nachfolge Gottes ist oder nicht.
Finden wir uns in einer dieser Sätze wieder? Ich werde zumindest nachdenklich, ob mein Handeln wirklich immer bewusst geschieht. Denke ich wirklich darüber nach, ob mein Handeln im Einklang mit Gottes Willen ist oder nicht? Ich nehme mir vor, bewusster nachzudenken und zu handeln. Mal sehen, ob das zu einer Veränderung führt.
Guter Vater!
Ich will mehr auf deine Gebote achten. Amen.
Ich, mein Feind (Susanne Kilian)
In Mutters Geldbeutel ist viel Kleingeld; sie merkt es sicher nicht, wenn etwas davon fehlt. Ich bin ganz in Ordnung. Meine Mutter weiß, dass sie mich allein zu Hause lassen kann. Gerade ist sie weggegangen, zum Einkaufen. Sie weiß, dass ich jetzt hier an meinem Tisch sitzen bleibe und meine Hausaufgaben mache.
3 x 4 = 12
4x3 = 12
2x5 + 2 = 12
Ich steh' lieber mal auf. Es ist nicht gut, die ganze Zeit so still zu sitzen. Nein,
ich tu ja nichts. Ich will nur mal aufstehen und ans Fenster gehen.
Zwölf- eine ganz tolle Zahl ist das. Man könnte ein Heft vollschreiben über
die zwölf. Ich geh' jetzt mal durch die Wohnung- einfach so. Da ist ja nichts
dabei. Viele Leute können besser denken, wenn sie gehen.
Aber ich denke dabei an nichts als an zwölf. 2 x 6 = 12. Ich gehe durch die Wohnung. Ich will nur mal sehen, ob sie etwas gemerkt hat. Wenn der Geldbeutel noch in der Küchenschublade liegt, dann hat sie nichts gemerkt.* Aber ich nehme nichts. Nein, ich habe mich wirklich geändert, ich nehme nichts. Heute nicht — überhaupt nicht mehr. Der Geldbeutel liegt in der Schublade.
Ich mach' ihn nicht auf. Ich setze mich an meinen Schreibtisch und schreibe: 2x6 = 12.
Ich mach' ihn doch auf. Nur um zu sehen, ob sie etwas gemerkt hat. Ob noch Geld drin ist. Aber ich nehme nichts.
Ich mach' ihn nur auf. Es ist viel Geld drin. Lauter Kleingeld. Auf einen Blick sieht man gar nicht, wieviel. Jetzt weiß ich, dass sie nichts gemerkt hat. Jetzt kann ich sofort die Schublade zumachen und in mein Zimmer gehen und aufschreiben - was eigentlich?
Sie hat nichts gemerkt. Und bei diesem vielen Kleingeld wird sie wieder nichts merken, wenn etwas fehlt. Drei Fünfziger sind da. Einen kann ich ohne weiteres nehmen.
Aber ich nehme nichts. Ich mach' das nicht mehr. Ich hab' hinterher soviel
Angst, dass sie doch etwas merkt.
Sie kann gar nichts merken. Ob zwei Fünfziger oder drei - vermutlich macht
ihr das gar nichts aus. Es ist doch Geld genug da. Aber es gehört mir nicht.
Natürlich gehört es mir auch. Es gehört uns allen. Ich darf es nicht nehmen.
Wer kann entscheiden, was ich darf, wenn's keiner sieht?
Das ist schwierig. Ich will nicht.
Aber ich will. Ich will den Fünfziger.
Nein.
Doch.
Nein.
Doch.
Ich kann nicht ewig hier herumstehen. Ich geh' jetzt und mache meine Hausaufgaben fertig.
Ich nehm' nur noch rasch den Fünfziger. So. Ich bin ein Dieb. Und jetzt hab ich wieder Angst. Ach, Unsinn. Wegen einem Fünfziger! Ich wollte es nicht.
Na gut. Das war eben irgendwas in mir. In mir? Wer bin ich?
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause