Es kommt also nicht auf den Willen und die Anstrengung des Menschen an, sondern einzig auf Gott und sein Erbarmen.
Römerbrief 9,16
Gott schenkt sein Erbarmen. Wir können es uns nicht verdienen, egal wie gut wir uns auch verhalten. Martin Luther hat dies bitter lernen müssen. Als Mönch versuchte er, so gut wie irgendwie möglich zu leben. Und doch kam er Gott keinen Zentimeter näher. Erst als er erkannt hatte, dass das Erbarmen ein Geschenk ist, fand er den gnädigen Gott.
Wenn Gottes Erbarmen Geschenk ist, dann haben wir auch keinen Anspruch darauf, können es nicht einfordern oder einklagen. Paulus zitiert Gottes Satz an Mose: „Es liegt in meiner freien Entscheidung, wem ich meine Gnade erweise; es ist allein meine Sache, wem ich mein Erbarmen schenke.“
Und dabei stoßen wir Menschen auf eine andere Gerechtigkeit als das wir sie kennen. Jesus versucht des mit dem Gleichnis der Arbeiter im Weinberg zu verdeutlichen. Da macht der Besitzer mit den Arbeitern aus, dass sie einen bestimmten Lohn für den Tag bekommen. Am Schluss bekommen die genau so viel, die nur eine Stunde gearbeitet haben. Gott schenkt wie er will.
Ich habe schon oft in Gesprächen erlebt, dass Menschen sauer waren auf Gott. „Ich habe es nicht verdient krank zu werden. Es gibt so viele Idioten, die sich gemein verhalten und die sind gesund. Das ist nicht gerecht!“ Stimmt, nach unseren Maßstäben, aber Gott hat halt völlig andere.
Gottes Maßstab ist seine Liebe, die er schenkt. Wem er sie wann und warum schenkt ist schlicht seine Sache. Wir können auf diese Liebe und Gnade für uns selber hoffen, wir können Gott um sie eindringlich bitten. Und dann müssen wir warten, wie Gott sich entscheidet. Übrigens, der fiese Nachbar tut vielleicht genau dasselbe 😉.
Guter Vater!
Ich bitte dich um deine Gnade und deine Liebe. Amen.
Dinis Christfest-Wunsch (Bruno Horst Bull)
Dini hat alles, was sie sich wünscht: Drei Schränke voll Kleider und Pullover. Einen eigenen Farbfernseher, einen Heimcomputer und ein Videogerät. Sie besitzt 27 Puppen, drei Teddybären und über 300 Langspielplatten.
»Was soll ich dir zum Christfest schenken?« seufzt der Vater. »Du hast doch schon alles, was man sich nur wünschen kann. Das beste wird sein, ich schenke dir einen goldenen Zweihundertmarkschein.«
Dinis Eltern sind reich. Geld spielt bei ihnen keine Rolle.
Die Mutter sagt: »Ich schenke dir einen selbsttätig fahrenden Puppenwagen mit Elektromotor.«
»Von mir bekommst du einen leuchtenden Bernsteinring mit eingebauter Taschenlampe«, schmunzelt der Opa.
Die Oma meint: »Ich stricke dir eine Schutzhülle für Zahncremetuben - aus allerfeinster Angorawolle.«
Bruder Ricky tut sehr geheimnisvoll: »Von mir bekommst du eine vollautomatische Bleistift-Spitzmaschine aus Silber.«
Dini murrt: »Ich will keine vollautomatische Bleistift-Spitzmaschine geschenkt haben. Ich will keine Schonhülle für Zahncremetuben, keinen Puppenwagen mit Elektromotor, keinen in der Nacht leuchtenden Taschenlampenring und auch keinen goldenen Zweihundertmarkschein. Das sind doch alles unnütze Sachen.«
»Ja, was möchtest du denn geschenkt bekommen?« fragt die Mutter erstaunt.
»Eure Zeit - eure Liebe - eure ...« Dini weiß nicht weiter.
Der Vater überlegt lange. Dann schüttelt er bedenklich sein Haupt. »Aber Dini«, spricht er. »Was du für ausgefallene Wünsche hast. Liebe und Zeit kann man doch nirgends kaufen.«
»Ja, darum!« sagt Dini.
Es gibt eine Seite mit den alten Losungsandachten:
https://evangelisch-neuss-sued.de/gottesdienste/beten-zuhause